© VG Bild-Kunst, Bonn 2014; Foto © Foto: Helge Mundt
- Artist/s
- Bruce Nauman
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Bruce Nauman
- Titel
- Good Boy Bad Boy
- Jahr
- 1985
- Auflage / Seriennummer
- 40
- Exemplarnummer
- 27
- Kategorie
- Video
- Installation
- Format
- Videoinstallation
- Material / Technik
- 2-Kanal-Video-, 2-Kanal-Audioinstallation ; 2 Monitore, 2 Laserdiscs, 2 Laserdiscplayer
- Maße / Dauer
- ca. 140 x 160 x 60 cm, Installationsmaß variabel
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
- Beschreibung
- Zwei Monitore stehen auf Sockeln in Kopfhöhe. Auf dem linken Monitor ist ein junger schwarzen Mann zu sehen, auf dem anderen eine ältere weiße Frau. Die beiden Schauspieler, Tucker Smallwood und Joan Lancaster, variieren eine Reihe von Sätzen. Die Variationen folgen der immer gleichen Struktur: „I was a good boy. You were a good boy. We were good boys. That was good.” Die Aussagen reichen von moralischen Bewertungen (“good“, „bad“, „virtuous“, „evil“), über Gefühle („having fun“, „bored“, „love, „hate“), menschliche Grundbedürfnisse ( „live“, „work“, „play“, „sex“, „eat“, „drink“, „shit“, „piss“ und „sleep“) bis zu Anforderungen der Zivilisation („pay“). Nach der Variation des Satzes „I don’t want to die“, der mit der Formulierung „This is fear of death“ schließt, beginnt die Sequenz von vorne.
Der Mann und die Frau tragen die Sätze zunächst in einem neutralen Ton vor. Ihr Ausdruck wird jedoch zunehmend emotionaler. Da sich das Tempo ihres Vortrags leicht unterscheidet, sprechen die beiden oft nicht synchron, so dass sich inhaltlich gegensätzliche Aussagen überlagern. Ein verwirrender Effekt entsteht zudem dadurch, dass der emotionale Ausdruck oft dem Inhalt des Gesagten nicht entspricht.
Mit »Good Boy Bad Boy« gelingt es Naumann, nicht nur mit wenigen Begriffen das Durchschnittsleben eines Menschen zu erzählen. Er zeigt auch die Verwirrung und Wut der Individuen, wenn sie das simple Drehbuch ihres Lebens erkennen.
Autor
Margit