- Artist/s
- Max Ernst
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Edmund Kuppel
- Titel
- Le Pont Marie
- Jahr
- 2008
- Kategorie
- Video
- Installation
- Format
- Videoskulptur
- Videoinstallation
- Material / Technik
- Video-DVD (migriert auf CF-Karten), 2 Röhrenmonitore, 2 Media Player, Farbe, stereo
- Maße / Dauer
- 51 x 65 x 100 cm
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
- Beschreibung
- „Ich konstruiere meine Welt mit Hilfe vieler kleiner Teilchen. Ich gehöre zu denjenigen, die forschen, hinzufügen, Verbindungen und andere Kombinationen schaffen“ (Edmund Kuppel, 2007) [1]
Zwei Monitore stehen Rücken an Rücken auf dem Boden. Auf beiden Monitoren ist eine Videoaufnahme der Brücke Pont Marie zu sehen, die seit dem 17. Jahrhundert über die Pariser Seine führt. Eine Aufnahme zeigt die Brückenbögen der Pont Marie von Südosten, die andere zeigt sie von Nordwesten. Die Seine scheint ins Innere des vorderen Bildschirms zu fließen und aus der Tiefe des hinteren Monitors wieder herauszuströmen. Auch die Touristenboote verschwinden in der vorderen Bildröhre, um anschließend aus der hinteren wieder aufzutauchen. Wer ihre Durchfahrt verfolgen will, muss sich schließlich selbst bewegen und auf die andere Seite der Monitore wechseln.
Kuppel überlagert Bild und realen Raum und lässt die Wahrnehmung der Realität fragmentarisch erscheinen. Kommt das Boot wirklich auf der Rückseite der filmischen Brücke hervor, oder handelt es sich dabei vielmehr um eine mediale Fiktion? Können wir jenem Film-Medium also überhaupt trauen? Edmund Kuppels Werk erinnert immer wieder daran, dass unsere Vorstellung einer objektiven, überzeitlichen Realität um ein sich wandelndes Konstrukt handelt. Vielmehr sind es die sich im Raum bewegenden Betrachter:innen, die immer wieder neue Versionen der Wirklichkeit hervorbringen – verändern sich die Bedingungen, so verändert sich das gesamte System.
[1] Edmund Kuppel, Künstlergespräch mit Didier Mathieu, 2007-2008, a.a.O., in: Peter Weibel (Hg.): »Edmund Kuppel. Projektionen 1970–2010. Ausufernde Sehfelder«, Köln 2011: 18.
Autor
Julia