© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Foto: Tobias Wootton
Artist/s
Peter Weibel
Götz Dipper
Bernd Lintermann
Titel
Zwölftonuhr
Jahr
2024
Medium / Material / Technik
Soundinstallation, 2 über Netzwerk verbundene PCs, Individualsoftware, Bildschirm, Lautsprecher, Holzgehäuse
Admin Title
D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 126719
Layout
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Die von Götz Dipper und Bernd Lintermann nach einer Idee Peter Weibels gestaltete Installation »Zwölftonuhr« steht in der Tradition der Musikautomaten. Anders jedoch als ihre mechanistischen Vorgänger überrascht »Zwölftonuhr« mit computer-gesteuerten Zufallsoperationen. Auf Basis dieser Aleatorik, ein seit den 1950er-Jahren zentrales Kompositionsprinzip der Musik, entstehen bislang ungehörte Melodien.

Formgebendes Prinzip der Arbeit bildet die elementare Zwölfteiligkeit, durch die sowohl das westliche Tonsystem als auch das Uhrenzifferblatt strukturiert ist. Während die Stunden den Tag in zwölf gleichmäßige Abschnitte unterteilen, besteht das Tonsystem aus zwölf Halbtonschritten. Trifft der Sekundenzeiger eine Stundenziffer, erklingt ein Ton. Die Verteilung der zwölf Töne auf die zwölf Ziffern der Uhr ändert sich bei jeder neuen Umkreisung des Zeigers auf unvorhersehbare Weise.

Die von der Schönberg-Schule um 1920 entwickelte Zwölftontechnik zielt auf die Vermeidung von Tonalität, was der Musik den Charakter des Schwebenden und Offenen verleiht. »Zwölftonuhr« folgt dem künstlerischen Anspruch der Avantgarde, indem alle zwölf Minuten der Mechanismus von Beat und Gleichklang unterbrochen wird: Aus dem zuvor gewonnen Tonmaterial entstehen kurze Kompositionen in freier Tempo- und Klangvariation.

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Courtesy Götz Dipper, Bernd Lintermann, Peter Weibel

Beratung: Matthias Gommel, Marco Preitschopf; Herstellung Gehäuse: Thomas Schwab.

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