Peter Weibel

Das tangible Bild

Das Foto zeigt eine Projektion zur linken und ein gerastertes Bild auf der rechten Wand. In der Mitte hält ein Mann mit Mütze seine Hand in einen Röhrenfernsehen.
Künstler/innen
Peter Weibel
Titel
Das tangible Bild
Jahr
1991/2019
Medium / Material / Technik
interaktive computerbasierte Installation; Monitor aus Gummi, Projektionsleinwand, Holz, Gitterstäbe, Videoprojektor, Videokamera, VGX-Computer, Sensoren Interface / Software: Bob O’Kane
Size / Duration
Maße variabel

In der interaktiven Computerinstallation »Das tangible Bild« stehen Sie vor einem cartesianischen Koordinatengitter. Sie werden vor diesem Raster von einer Kamera gefilmt, deren Bild Sie auf der gegenüberliegenden Wand projiziert sehen. Wenn Sie den aus Gummi gefertigten Bildschirm des Monitors, der auf einem Sockel im Raum steht, berühren, verformt sich das projizierte Bild. Sie können so mittels eines dreidimensionalen »Touchscreens« mit dem Bild in Echtzeit interagieren. Jede Ihrer Berührungen des Bildschirms, hinter dem Sensoren eingebaut sind, leitet Informationen an einen Computer weiter, in den auch die Live-Bilder der Kamera übertragen werden. Im Computer beeinflussen die in digitale Daten umgewandelten Signale der Verformung des Bildschirms die Daten, welche Ihr Bild im Raum repräsentieren. Das Bildschirmfeld und das cartesianische Gitterfeld werden ident. Reale Verzerrungen des Gummibildschirms erscheinen im Projektionsbild als Verzerrungen des Gitterfeldes, vor dem Sie sich befinden. Zwischen dem Gitterfeld und dem Projektionsbild ist eine Schnittstelle (der Gummibildschirm) eingeschaltet. Nicht die Veränderungen des Gitterfeldes, sondern der Schnittstelle beeinflussen die Projektion. Ist unsere Welt nur das Produkt einer Schnittstellen-Technologie, der Schnittstelle des natürlichen Körpers?