The Art of Boris Lurie
Das Foto zeigt das Plakat des Films »Die Kunst des Boris Lurie«
Ein Film von Rudij Bergmann mit anschließender Diskussion mit dem Regisseur
Mi, 07.06.2017 19:00 Uhr CEST, Filmvorführung

»The Art of Boris Lurie« ergründet filmisch die künstlerischen Tiefen und Vielschichtigkeiten des 1924 in Leningrad geborenen Künstlers und Autors Boris Lurie, der gemeinsam mit seinem Vater das Rigaer Ghetto und die Konzentrationslager Stutthof und Buchenwald überlebte.

Der von Regisseur Rudij Bergmann gedrehte Dokumentarfilm konzentriert sich auf die Kunst des Künstlers und auf deren Voraussetzungen, die Bergmann als Schlüssel zur Geschichte seines 2008 in New York verstorbenen Freundes betrachtet. Er wurde erstmals am Jüdischen Museum Berlin und am 12. Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen gezeigt. Regisseur Rudij Bergmann, der mitunter durch seine TV-Kunstsendung »BergmannsART« sowie unterschiedliche TV-Dokumentationen für den deutsch-französischen TV Kanal Arte bekannt wurde, traf den 2008 verstorbenen Künstler Boris Lurie erstmals im Zwielicht eines Hausflurs in der 66. Straße, East, in New York im Oktober 1996. Es war der Beginn einer langen Freundschaft, an deren Anfang ein Film stand. Der Fluxus- und Happening-Künstler Wolf Vostell hatte Bergmann auf Luries verstörende Bildwerke aufmerksam gemacht: KZ-Häftlinge, Gespenstergestalten zwischen Lebenshoffnung und Gebrochenheit; umzingelt von Pin-up-Girls in eindeutigen Posen. Keine pornografische Laune des Künstlers sondern Konzept, um den Zusammenhang zwischen Sex und Macht, Reichtum und Korruption aufzudecken.

Boris Lurie hatte die Schönen und die Nackten, die Vergasten und die Entkommenen, aber auch den Kalten Krieg, die US-amerikanischen Verwerfungen und die Ökonomisierung der Kunst, zu seinem künstlerischen Thema gemacht. Stets jonglierend auf des Messers Schneide im Minenfeld voyeuristischer Lust und purem Entsetzen.

Gesprächspartner im Film sind u. a. Peter Weibel, Direktor des ZKM sowie Künstler und bekennender Boris-Lurie-Fan, Cilly Kugelmann, Programm-Direktorin des Jüdischen Museums Berlin sowie der amerikanische Avantgarde-Filmer und Lurie-Freund Aldo Tambellini, dem im ZKM derzeit eine Retrospektive-Ausstellung gewidmet ist. Und natürlich Boris Lurie und Gertrude Stein, Boris’ Galeristin und seine engste Vertraute sowie Direktorin der heutigen Lurie Art Foundation.

 

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