GJ Lischka. Present Mind
Schwarz-weiß Fotografie von einem Mann, der an einem Tisch sitzt. Im Hintergrund ein Flip-Chart.
Sa, 12.04.2014 – So, 03.08.2014

Den Griechen verdanken wir die Erkenntnis, dass »sein« auch immer »gegenwärtig sein« bedeutet. In der Parmenidischen Sehnsucht nach der »Erkenntnis des Seienden« kann »sein« auch die Bedeutung von »wahr sein« annehmen.

Der in Bern lebende Künstlerphilosoph Gerhard Johann Lischka arbeitet auf dem Feld der Kultur unter diesen Prämissen. Deshalb trägt eine Ausstellung über sein Wirken den Titel »Present Mind«. Er findet und schafft Schnittstellen, aus denen sich ein komplexes Netzwerk von Gedanken, Bildern, Schriften und Personen entspinnt: die Lischka-Konstellation, die von Jean Baudrillard über Niklas Luhmann und Vilém Flusser bis Paul Virilio, von James Lee Byars über Marina Abramović und Jürgen Klauke bis Andy Warhol u. v. a. reicht.

Als Autor und Herausgeber, als Vortragender und Veranstalter von Symposien, als Künstler und Kurator von Ausstellungen, als Schöpfer von Fernsehfilmen und Moderator, als Editor von Video-DVDs und vieles mehr ist er Erzeuger und Zeuge, Sender und Empfänger, Detektiv und Archivar, Verwalter der Vergangenheit und Gestalter der Gegenwart − immer im Modus des Denkens.

In dem aus Anlass der Schenkung seines Archivs und seiner Bibliothek organisierten Ausstellungsprojekt erinnert Lischka daran, dass Kultur nicht nur Speicherung, sondern auch Umschreibung, nicht nur Überlieferung, sondern auch Überschreitung bedeutet.