Stephan von Huene
Archiv
Stephan von Huene (1932–2000) zählt zu den Begründern der zeitgenössischen Klang- und Medienkunst. Der als Sohn deutscher Einwanderer in Los Angeles geborene Künstler konstruierte ab dem Ende der 1960er-Jahre komplexe audio-kinetische Installationen, in denen er sich mit den spezifischen Eigenschaften von Klang und Sprache auseinandersetzte.
Schon in seinen frühen Arbeiten, collagierte Bilder und Zeichnungen aus den beginnenden 1960er-Jahren, finden sich Motive, die in seinem Werk immer wieder auftauchten und Hinweise geben auf die späteren Klangskulpturen. Dazu zählt die Verwendung von Fragmenten des menschlichen Körpers und das Überblenden von Wortfetzen und expressiver Gesten.
1964 entstehen erste Assemblage-Bilder und skulpturale Objekte aus Holz und Leder. Ab 1967 konstruiert von Huene komplexe audio-kinetische Skulpturen, die Klang und Sprache, Ton und Raum auf unterschiedliche Weise verbinden. Die Klanginstallationen und Maschinen-Körper werden erst durch die Mitwirkung des Publikums vollendet: Bewegungsmelder und akustische Sensoren nehmen Impulse der Betrachter:innen auf und lösen dadurch die Aktivität der Klangskulpturen aus. Auch Zeichnungen sind ein wichtiger Bestandteil seines Werkes.
Von Huene griff für die Entwicklung seiner Konzepte vielfach auf Erkenntnisse der Sprachwissenschaft und Verhaltensforschung zurück. Sprache ist in seinen Installationen ebenso Mittel der Kommunikation wie Ausgangsmaterial für Transformation des Gesprochenen in Klang oder Bewegung.
Das Archiv Stephan von Huene wurde 2016 dem ZKM | Karlsruhe übergeben. Der Bestand umfasst ca. 7 laufende Meter. Darunter zahlreiche Werkakten der Hauptwerke von Stephan von Huene, wie etwa »TischTänzer«, »Totem Tones«, »Glas Pipes«, »Drums«, »What's Wrong with Art«, »Lexichaos« und die »Neue Lore Ley«. Die werkspezifischen Unterlagen beinhalten neben Entwürfen, Zeichnungen, Schaltplänen, Computerprogrammen, Zeitungsausschnitten und Skizzen auch zahlreiches Dokumentationsmaterial. Teil des Archivs sind außerdem die umfangreichen Korrespondenzsammlungen seit den 1980er-Jahren und Dokumente zu den Publikations- und Ausstellungsprojekten von Stephan von Huene. Ergänzt wird der Bestand durch die etwa 750 Publikationen umfassende Arbeitsbibliothek des Künstlers.
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