Ungewissheit
[ˈʊnɡəˌvɪshaɪ̯t]
Verwandte Begriffe: Ambivalenz, Eschatologie, Klimapfade, Modelle, Prätraumatische Belastungsstörung, Probabilistische Sprache, Simulation, Umwelt, Unvorhersehbarkeit
Im Gegensatz zu »Gewissheit«, einem Zustand, in dem Tatsachen unverrückbar sind, beschreibt »Ungewissheit« die Erkenntnis, dass das Verständnis von etwas unvollständig ist. Während mathematische Modelle bei der Zuschreibung von Gewissheiten sehr präzise sind, bleibt unsere alltägliche Sprache sehr zweideutig und schlecht gerüstet, um Wahrscheinlichkeiten und Gewissheiten zu vermitteln. Dies stellt für das Verständnis der Gefahren des Klimawandels und für das Gespräch darüber ein großes Problem dar. Um die wahrscheinlichen Pfade, auf denen sich das Klima bewegt, zu vermitteln und verschiedene Modelle vergleichbar zu machen, haben Klimaforscher eine standardisierte Terminologie für die Zuordnung von Wahrscheinlichkeiten entwickelt.
Die Klimaforschung beschreibt drei Arten von Ungewissheiten:
● Unvorhersehbarkeit: Änderungen in politischen Systemen
● Strukturelle Ungewissheit: unvollständige Rahmen oder Modelle
● Werteunsicherheit: fehlende oder nur teilweise vorhandene Parameter, Auflösungen oder Daten in Modellen
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ergebnis eintritt:
● 99–100 %: praktisch sicher
● 90–100 %: sehr wahrscheinlich
● 66–100 %: wahrscheinlich
● 33–66 %: genauso wahrscheinlich wie unwahrscheinlich
● 0–33 %: unwahrscheinlich
● 0–10 %: sehr unwahrscheinlich
● 0–1 %: extrem unwahrscheinlich