© Konrad Zuse ; Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Franz Wamhof
- Artist/s
- Lorenz Hanewinkel
- Konrad Zuse
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Konrad Zuse, Lorenz Hanewinkel
- Titel
- Zuse Z22
- Jahr
- 1957
- Kategorie
- Technisches Objekt
- Material / Technik
- Röhrenrechner (415 Röhren, 2400 Dioden, zwei Magnettrommelspeicher, ein Ferritkernspeicher), Kühlanlage (extern), Bedienpult mit Tastenfeld, Oszilloskop, Fernschreiber, Lochstreifengerät, Schreibtischstuhl, Gerätewagen mit Fernschreiber
- Maße / Dauer
- Installation: ca. 380 x 650 x 420 cm, Installationsmaße variabel
- Sammlung
- Dauerleihgabe des Landes Baden-Württemberg
- Beschreibung
- Der Computer Zuse Z22 mit der Seriennummer 13 ist der älteste noch voll funktionsfähige und originalgetreu erhaltene Röhrenrechner der Welt. Im Wintersemester 1961/1962 wurde die Rechenanlage an der Fachhochschule Karlsruhe installiert, wo sie bis 1971 in Betrieb war. 2004 übernahm das ZKM die Zuse Z22 als Dauerleihgabe.
Die Zuse Z22 wurde innerhalb von zwei Jahren – von 1955 bis 1957 – von der Konrad Zuse AG entwickelt. Leitender Konstrukteur war der Diplom-Physiker Lorenz Hanewinkel. Das mit 415 Elektronenröhren ausgestatte Modell war der erste serienmäßig ausgelieferte Röhrenrechner in Deutschland. Die Z22 wurde insbesondere in der Betriebswirtschaft, Bautechnik, Elektrotechnik, Ballistik, Aerodynamik, Optik, Vermessungstechnik, im Maschinen- und Kernreaktorbau sowie im Bergbau eingesetzt. Das Modell wurde insgesamt 55 Mal verkauft: 50 Mal ins Inland und 5 Mal ins Ausland. Der Preis für eine Anlage belief sich auf etwa 250.000 DM.
Die Zuse Z22 war nicht der erste Computer, den Konrad Zuse baute. Zuse hatte vorher bereits sechs andere Modelle entwickelt: die Z1, Z2, Z3, Z4, Z5 und die Z11. Die Z3 war der erste funktionstüchtige programmgesteuerte und frei programmierbare Rechner in binärer Gleitpunktrechnung. Zuse stellte die Rechenanlage 1941 in seiner kleinen Werkstatt in Berlin-Kreuzberg fertig. Erste Überlegungen zum Bau neuartiger Rechnersysteme, die wir heute Computer nennen, formulierte er bereits 1943.
Zuse schuf zudem mit der Programmiersprache Plankalkül (1941–1945) die erste höhere Programmiersprache weltweit. 1949 gründete er zusammen mit Harry Stucken und Frank Eckhard in Neukirchen im hessischen Kreis Hünfeld die Zuse KG, die erste Computerfirma der Welt.