Robert Cahen

Geburtsjahr, Ort
1945, Valence, Frankreich
lebt und arbeitet in
Paris und Mulhouse, Frankreich
Rolle am ZKM
in der Sammlung
Biografie

Nach seinem Diplom 1971 am Conservatoire national supérieur de Musique in Paris, wird Cahen Mitglied der musikalischen Forschungsgruppe beim ORTF und beginnt sich mit der Forschung von Experimentalvideos [INA] zu befassen. 1973 realisiert Robert Cahen sein erstes Video. 1992 ist er Preisträger der »Villa Médicis hors les Murs «. Zu seinen bekanntesten Videos gehören: »Le Suaire« [1997], »Tombe« [1997], »Paysages-Passages« [1983-1997], »7 visions fugitives« [1995]. 1995 realisiert er eine dauerhafte Videoinstallation in Lille in der Anlage Euralille.

Als Komponist ausgebildet, unter anderem bei Pierre Schaeffer, ist Robert Cahen in zwanzig Jahren eine der wichtigsten Künstler im Bereich der Videoinstallation geworden. Erkennbar an seiner Art, Zeitlupenaufnahmen zu bearbeiten, verfolgt Cahen seine Erforschung des Klangs im Verhältnis zum Bild und schafft damit eigene poetische Welten. Er montiert und Verbindet Elemente, die er zuvor fragmentierte, versetzt sie in Schwingung und erzeugt eine Vielfalt der Standpunkte. Anhand der Videobilder entwickelt Robert Cahen Begriffe, die mit den Grundsätzen der Veränderung der Bewegung, der Verzerrung und Dehnung von Zeit verbunden sind. Von diesem ständigen Gleiten zwischen unbeweglichen und beweglichen Bildern, zwischen Licht und Dunkelheit, stellt Robert Cahen die Frage des Verhältnis zur Zeit: die Zeit, die vergeht, die wirkliche oder übernatürliche Zeit als Raum zwischen Leben und Tod.

Videoinstallation »Paysages-Passages«:

Die drei asynchronen Bänder von Paysage-Passage zeigen die anti-naturalistischen Landschaften von »Juste le Temps"« [1983], die den Zuschauer magnetisch durch das rhythmische Geräusch des Zuges anziehen. Die in Plexiglas gefassten Bildschirme auf dem gewundenen Tisch folgen der Vorschrift der Avant-Garde, »den Mechanismus zu zeigen«. Der fast »organische Komplex« der internen Mechanismen des Bildschirmes erzeugt mit der sichtbaren Unordnung der bearbeiteten Bilder eine magische Wirkung.

[2001]