Tango

• Mieczyslaw Janik (Musik)
• Janusz Hajdun (Musik)
• Barbara Sarnocińska (Schnitt)

Der im Jahr 1980 entstandene animierte Avantgarde-Film »Tango« des polnischen Experimentalfilmers und Künstlers Zbigniew Rybczyński beginnt damit, dass ein Junge über ein Fenster in ein Zimmer klettert, um einen Ball zurück zu holen. Eine Momentaufnahme, die im Folgenden scheinbar endlos wiederholt wird. Nach und nach füllt sich der Raum mit weiteren Personen, die alltägliche Handlungen repetitiv ausführen. Wie in einem choreografierten Tanz kreisen die 36 Personen durch den Raum, ohne je miteinander zu kollidieren.

Der Film hinterfragt zum einen die Bedeutung des Off-Screen-Settings. Das ist der Raum, der normalerweise nicht im filmischen Bild dargestellt wird aber dennoch die Handlung bestimmt. Zum anderen verstärkt das überfüllte Zimmer, das in seiner Größe nie alle Personen gleichzeitig beherbergen könnte, den künstlichen Charakter des Mediums. Diesen Effekt erzeugte Rybczyński durch die Kombination von 16.000 gemalten und gezeichnetenVorlagen („mattes“). Mithilfe eines Optischen Printers wurden die verschiedenen Bildelemente einkopiert. Der rein analoge Herstellungsprozess dieser Animation dauerte mehrere Monate.