Adam Harvey
Think Privacy
Der Spiegel lädt die PassantInnen zu einem Autoporträt ein, während die Worte auf dem Spiegel jedoch warnen, dass das heutige Selfie das biometrische Profil von morgen sei. Social Media Plattformen bieten zahlreiche Möglichkeiten, personenbezogene Daten hochzuladen und auszutauschen, während es an benutzerfreundlichen Informationen darüber, wie Kundendaten verwendet werden, mangelt. Laut Adam Harvey kann die biometrische Analyse unserer Fotos sowohl für kommerzielle Zwecke, als auch für die soziale Kontrolle genutzt werden. Softwares wie MegaFace und Janus können biometrische Daten aus dem Web und von Social Media Plattformen sammeln. Diese können dann beispielsweise zur Analyse von Informationen über die Anhänger einer Präsidentschaftskampagne genutzt werden.
Adam Harvey beschäftigt sich seit 2010 mit dem Thema Datenschutz. Zu seinen Projekten gehören die Entwicklung von Camouflage gegen Gesichtserkennungssysteme und ein Concept-Store für Anti-Überwachungsgeräte. Die Karlsruher Version von »Think Privacy«, die nach dem Skandal 2018 zwischen Cambridge Analytica und Facebook noch aktueller ist, setzt Harveys Kampagne zur Sensibilisierung für den Schutz personenbezogener Daten und die Problematik der uneingeschränkten Datenerfassung fort. Die ZuschauerInnen sind eingeladen, über die Rolle von Kunst und Design beim Schutz der Privatsphäre nachzudenken.