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Ausstellung

Hans Kupelwieser

Fr, 10.12.2004 – So, 23.01.2005

© ZKM | Karlsruhe
„Folglich“ schreibt der Architekt Manfred Wolff-Plottegg im Katalog »Hans Kupelwieser« (hrsg. von Christa Steinle, Hatje Cantz Verlag 2004), „notiere ich Gesprächsfetzen ... und Fiktives über die Findungsweisen von Hans Kupelwieser: ...annähernd...natürlich könnte alles auch anders sein, ...ist es aber eben nicht, und dieser steht wie besprochen hier, weil es eben nicht anders ist, es so ist; und ebenso ist die zweite Personale von Hans Kupelwieser in der Neuen Galerie in Graz seine Zusammenstellung seines realen Oeuvre, keine Spekulation über andere mögliche Arbeiten.“
Im Anschluß an Graz wird der österreichische Künstler Hans Kupelwieser (*1948) seine Ausstellung in Karlsruhe zeigen, wo er bereits 1989 im »Brennpunkt Wien« beim Badischen Kunstverein zu Gast war.
 
Hans Kupelwieser ist neben Franz West und Erwin Wurm einer der Vertreter der postmedialen Skulptur, bei der Medien, Materialien, Funktionen und Rezepturen zu einem neuen plastischen Gefüge verbunden werden. Seine Arbeiten mögen nach Fotografie oder Bildhauerei aussehen, doch sie sind in Wirklichkeit pure Conceptual Art wie Rainer Metzger ausführt: „Kupelwieser nimmt an den Dingen eine Dimension weg. Und sei diese Dimension selbst die zweite.“
Mit Photogrammen, in Photogrammfotos, durch Aluminiumummantelungen gibt der Künstler einfachen Dingen wie Spaghetti, Kartoffeln oder Reis, wie Stühlen, Sesseln und Tischen die Dimension zurück, die sie in der steten Bemühung um das technisch perfekte Abbild verloren haben.
 
So macht das Photogramm einer Reihe von verschiedenen Sitzmöbeln erst deutlich, in welchem Bezug Dinge und Licht stehen (»Bar, 2001«). Präzis erscheint das Sein der Dinge in Abhängigkeit von der Erscheinung. Erst der mediale Abdruck, das Photogramm, lässt klar die Materie erkennen. Andererseits sind es Möbel wie besagte Barhocker, die unter einem Aluminiumdeckel verschwinden und sich dadurch der Medialität zu entziehen trachten. Das Photogramm ist Bild geworden, dann Skulptur, um das Erscheinen zu erkunden. Kurz: die Materie verweigert sich dem Bildwerden.
 
Wenngleich die Theorie hinter den Arbeiten von Hans Kupelwieser, der in Wien bei Bazon Brock und Peter Weibel studierte, komplex und vielschichtig ist, kommen seine Werke klar und leicht daher. Der grübelnde Zweifel fand vorher statt, die Ergebnisse jedoch sind anschaulich, sinnlich, formschön. Mit der Ausstellung »Hans Kupelwieser« ergänzt das ZKM die Präsentation zeitgenössischer österreichischer Skulptur nach den Personalen von Franz West (2000), und Erwin Wurm (2003). Einer Skulptur, „die eine klare Abkehr von der Epoche der Abstraktion und eine prospektive Weiterentwicklung des Skulpturenbegriffs in der Nachmoderne darstellt.“ (Christa Steinle)

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