Jörn Müller-Quade

Mechanische Uhren finden viele Menschen ansprechend. Computerprogrammen wird eine solche Ästhetik nicht zugesprochen. Dabei sind Programme in ähnlicher Weise mechanisch: Eine Ausführung von festen, vorgegebenen Befehlen führt zum Ergebnis.

Diese »Mechanik« spielt sich auf einer für Menschen nicht erfahrbaren Zeitskala ab. Während viele Programme für uns wahrnehmbare Reaktionszeiten haben, werden in dieser Zeit die elementaren Befehle mit milliardenfach höherer Geschwindigkeit ausgeführt. Das Werk soll diese extremen Zeitskalen überbrücken und den mechanischen Charakter von Programmen erfahrbar machen.

Das Exponat besteht aus drei Einheiten: Links befindet sich der Programmcode, wobei der momentan ausgeführte Befehl hervorgehoben wird. In der Mitte wird das ›Innenleben‹ des Prozessors mit Registern, Rechenwerk und Datenspeicher beim Ausführen der elementaren Befehle dargestellt. Die Ergebnisse werden rechts visualisiert.

Ein Drehregler verändert die Verarbeitungsgeschwindigkeit: Langsam sind einzelne Schritte nachvollziehbar, ein Ergebnis aber erst spät sichtbar. Bei hoher Geschwindigkeit erscheint das Ergebnis schnell; einzelne Schritte im Prozessor sind aber nicht mehr beobachtbar.

KASTEL (Kompetenzzentrum für angewandte Sicherheitstechnologie),
KIT (Karlsruher Institut für Technologie)
Wissenschaftliche Mitarbeit: Jeremias Mechler