Julian Palacz

In der Werkserie »Fragmentierungen« arbeitet der in Wien lebende Künstler Julian Palacz mit aussortierten und gefundenen Festplatten und macht ihren Speicherzustand durch eine Gravierung auf Glas sichtbar. Dabei legt er die gespeicherten Daten nicht offen, sondern deutet ihre Zugänglichkeit nur an, indem er wie in einem binären System mit den Elementen »Beschreibung« und »Leere« der Festplatte arbeitet. Daraus gestaltet der Künstler eine Art Landkarte, auf der die Daten der Festplatten gezeigt werden, allerdings durch ihre neue Codierung nicht mehr lesbar sind. In der Andeutung einer Offenlegung von Daten spielt Julian Palacz mit der Dualität von Sichtbarkeit und Verschlüsselung. Damit verweist der Künstler auf den Umgang mit sensiblen und persönlichen Daten innerhalb digitalisierter Systeme und ihren ambivalenten Überwachungsstrukturen. Die Transparenz unserer digitalen Handlungen wiederholt Julian Palacz, wie in zahlreichen weiteren Arbeiten, subtil im Einsatz seiner Materialien.