Dorcas Müller: Die Erschaffung des Neuros
Frauen Video Arbeiten
Dorcas Müller: Die Erschaffung des Neuros
Entstehungsjahr: 2002
Material/Technik: Video, Farbe, stereo, 4:3
Copyright: © VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Die digitale Schnittstelle zum organischen Leib wird in der Neurochipforschung am Max-Planck-Institut in Martinsried/München erforscht. In der Entwicklung der Neurochips haben Blutegel den Durchbruch gebracht. Prof. Peter Fromherz und seine Mitarbeiter verpflanzten zu Beginn der 90er Jahre deren Nervenzellen auf einen eigens dafür konstruierten Mikrochip. Als Künstlerin vor Ort war Dorcas Müller der freundliche Parasit der den Wirt als der [das] exotische Fremde heimsuchte. Mit Hilfe von Forschungsmaterial und der Ausstattung der Abteilung Fromherz entstanden zwischen 2001-2003 fortlaufend künstlerische Arbeiten.
Mit der Zeichnung »Brain-Computer Junction« visualisierte der Forscher Peter Fromherz 1985 seine Vision von einem direkten Informationsaustausch zwischen einem menschlichen Gehirn und einem Computer. In der performativen Videoarbeit »Egel, Chip« sind die Komponenten Chip-Blutegelhirnzelle-Mensch in die unmittelbar zu erfahrende Welt und in eine an Fromherzens Zeichnung anlehnenden Weise übersetzt. Der Kopf eines PC Users ist durch einen an der Stirn festsitzenden Blutegel mit einem Laptop verbunden. Durch die rhythmische Saugbewegung ist der Informationsfluß aufs Eindringlichste veranschaulicht.
Die Differenz von Dorcas Müllers mitgebrachten Vorstellungen und Wahrnehmungen zur Forschung erzeugt im performativen Video »Hand, Egel, Chip – Die Erschaffung des Neuros« ein verändertes Bild des dortigen wissenschaftlichen Modells. Ein lebendiger Blutegel pumpt Information zwischen einem (echten) Neurochip und einer menschlichen Hand, doch die Verbindung ist nicht von Dauer...
Dorcas Müller
Dorcas Müller studierte Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe bei Ulay (Uwe Laysiepen). Für ihre künstlerische Arbeit wurde sie unter anderem vom Kunstfonds Bonn sowie vom ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe gefördert. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit populären Ikonen der Naturwissenschaften im Rahmen der Kulturindustrie.
www.dorcasmueller.de
Entstehungsjahr: 2002
Material/Technik: Video, Farbe, stereo, 4:3
Copyright: © VG Bild-Kunst, Bonn 2015
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Die digitale Schnittstelle zum organischen Leib wird in der Neurochipforschung am Max-Planck-Institut in Martinsried/München erforscht. In der Entwicklung der Neurochips haben Blutegel den Durchbruch gebracht. Prof. Peter Fromherz und seine Mitarbeiter verpflanzten zu Beginn der 90er Jahre deren Nervenzellen auf einen eigens dafür konstruierten Mikrochip. Als Künstlerin vor Ort war Dorcas Müller der freundliche Parasit der den Wirt als der [das] exotische Fremde heimsuchte. Mit Hilfe von Forschungsmaterial und der Ausstattung der Abteilung Fromherz entstanden zwischen 2001-2003 fortlaufend künstlerische Arbeiten.
Mit der Zeichnung »Brain-Computer Junction« visualisierte der Forscher Peter Fromherz 1985 seine Vision von einem direkten Informationsaustausch zwischen einem menschlichen Gehirn und einem Computer. In der performativen Videoarbeit »Egel, Chip« sind die Komponenten Chip-Blutegelhirnzelle-Mensch in die unmittelbar zu erfahrende Welt und in eine an Fromherzens Zeichnung anlehnenden Weise übersetzt. Der Kopf eines PC Users ist durch einen an der Stirn festsitzenden Blutegel mit einem Laptop verbunden. Durch die rhythmische Saugbewegung ist der Informationsfluß aufs Eindringlichste veranschaulicht.
Die Differenz von Dorcas Müllers mitgebrachten Vorstellungen und Wahrnehmungen zur Forschung erzeugt im performativen Video »Hand, Egel, Chip – Die Erschaffung des Neuros« ein verändertes Bild des dortigen wissenschaftlichen Modells. Ein lebendiger Blutegel pumpt Information zwischen einem (echten) Neurochip und einer menschlichen Hand, doch die Verbindung ist nicht von Dauer...
Dorcas Müller
Dorcas Müller studierte Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe bei Ulay (Uwe Laysiepen). Für ihre künstlerische Arbeit wurde sie unter anderem vom Kunstfonds Bonn sowie vom ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe gefördert. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit populären Ikonen der Naturwissenschaften im Rahmen der Kulturindustrie.
www.dorcasmueller.de