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Lorna (1979–1984)

Interaktive Laserdisk-Installation

© Lynn Hershman Leeson, © Foto: ZKM
Admin Title
D7 Paragraph: mod_text / GPC_ID: 1911
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Mit »Lorna« erschafft Lynn Hershman Leeson erstmals in der Kunstgeschichte eine Arbeit auf einer Videodisk, welche die Interaktion der BenutzerInnen ermöglicht. Seit Ende der 1970er-Jahre war mit der Entwicklung der Videodisk ein Speichermedium auf dem Markt, das die Eigenschaften des Videobandes mit der Möglichkeit eines direkten Eingriffs verband. Damit konnten die BenutzerInnen nicht nur die zeitliche Dimension des Films, sondern auch die narrative Struktur in ihrer Abfolge beeinflussen. Die Disk zeigt Bilder einer Frau – Lorna, gespielt von Joanna Mross – die in einer Einzimmerwohnung in Texas lebt und deren einzige Verbindungen zur Welt das Telefon und das Fernsehgerät sind. Die BetrachterInnen lenken stellvertretend Lornas Geschichte über eine Fernbedienung und tasten sich durch voyeuristische Szenen immer tiefer in das Psychogramm der Protagonistin. Paradoxerweise befreien sie Lorna gerade mit Hilfe der Medien, die ihre Ängste vor der Außenwelt verstärken, aus ihrer Bedrängnis.

Die Geschichte hat, je nach der Wahl der BenutzerInnen, eine von drei verschiedenen Schlussszenen: Lorna bleibt in ihrem Appartement und ihrer Verzweiflung gefangen, sie begeht Selbstmord oder sie zerschießt stattdessen das Fernsehgerät und »ermordet« dadurch stellvertretend die Massenmedien. Mit Lorna stellte Lynn Hershman Leeson bereits früh die Frage nach dem zunehmenden Eingriff von Überwachungstechnologien – ein Thema, das in einer Zeit, in der medienvermittelte Ereignisse an die Stelle der unmittelbar erlebbaren treten, neue Aktualität gewinnt.

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