Jim Gehrz: Finding my personal vision
It's All About A Moment
- Erstellungsdatum
- Dauer
- 49:58
Beschreibung
Jim Gehrz, Fotograf, Minneapolis (USA): „Die persönliche Sichtweise: Was zählt, ist der Augenblick“
In meinem Vortrag werde ich in der Hauptsache darüber sprechen, wie wichtig es in meiner beruflichen Entwicklung für mich war, eine eigene Sicht, eine eigene Vision zu finden. Im Einzelnen werde ich auch erläutern, wie und warum sich diese Sichtweise entwickelt hat. Die Welt des Zeitungs- und Fotojournalismus ist von unglaublichem Konkurrenzdruck geprägt; um in dieser Welt zu überleben, musste ich einen Weg finden, in meinem Job als Zeitungsjournalist zu arbeiten und mich gleichzeitig als Fotojournalist weiterzuentwickeln. Es war immer mein Ziel gewesen, Fotos zu machen, die eine Bedeutung haben, die eine Geschichte erzählen und vielleicht sogar zu einer Veränderung beitragen können, und dann die Möglichkeit zu bekommen, solche Bilder mit anderen zu teilen. Ich habe mich immer als „Heimatfotograf“ verstanden in dem Sinne, dass ich in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin und in der ich meine Kinder großziehe, arbeiten möchte. Für mich bedeutete dies, dass ich nicht so viel reisen konnte wie andere Journalisten, und ich habe meinen eigenen Stil entwickelt, damit umzugehen: Ich machte es mir zur Aufgabe, jene besonderen Momente, die zu jeder Zeit in unserem nächsten Umfeld, in unserem ganz normalen Alltagsleben vorkommen, zu suchen. Ich begann, Ausschau zu halten nach jenen wunderbaren, flüchtigen Augenblicken, die, eingefangen in sorgfältig komponierten Fotos, es dem Leser bzw. Betrachter erlauben würden zu erkennen, wie wunderbar das alltägliche Leben ist. Solche auf Fotos festgehaltene Augenblicke ermöglichen es dem Menschen, spontane Begebenheiten zu studieren, die sonst im schnellen Fluss des Alltagslebens kaum im Bewusstsein haften würden und so auf ewig verloren wären. Natürlich bergen nicht alle Augenblicke eine Inspiration, und meine Aufgabe als Fotojournalist ist es, alle Aspekte des Lebens festzuhalten, jene Augenblicke, in denen sich die schrecklichste Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber seinen Mitmenschen enthüllt, aber auch solche, die als Quelle der Inspiration dienen können.
Letztlich ist mein Ziel recht einfach: Ich möchte Bilder machen, welche die vollständige Bandbreite der menschlichen Erfahrung zeigen und widerspiegeln, und ich möchte das, was ich gefunden und festgehalten habe, mit anderen teilen. Damit verbunden ist meine persönliche Hoffnung, dass die Leser auf diese Weise besser darüber informiert werden, was auf der Welt vor sich geht, eine größere Wertschätzung für all die Wunder, die uns umgeben, entwickeln oder sich, je nach Art der Botschaft, dazu angeregt fühlen, aktiv zu werden, um zu einer positiven Veränderung beizutragen.