Christa Sommerer & Laurent Mignonneau. The Artwork as a Living System
Künstlergespräch
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- Dauer
- 23:23
Beschreibung
Die interaktiven Installationen der Ausstellung erzählen von fast 30 Jahren künstlerischen Schaffens des österreichisch-französischen Künstlerduos Christa Sommerer und Laurent Mignonneau. Das ZKM widmet ihnen mit »The Artwork as a Living System« nun erstmals eine Retrospektive.
Die Ausstellung »The Artwork as a Living System« gibt einen Überblick über das Werk des österreichisch-französischen Künstlerpaars Christa Sommerer und Laurent Mignonneau seit Anfang der 1990er-Jahre. Zwischen den Themengebieten der Naturwissenschaft, Technologie und Kunst bewegen Sommerer und Mignonneau sich als Pionier:innen der »Art of Interface«, bei der innovative technische Schnittstellen eine physische Interaktion zwischen simulativen Bildwelten und der Welt der natürlichen Sinnesorgane ermöglichen. Sehr früh haben sie auch Algorithmen eingesetzt, um nicht nur die Formen des Lebendigen, sondern auch deren Evolution und Wachstum darzustellen. In vierzehn Installationen, die erst durch das Handeln des Publikums entstehen, werden von Menschen geschaffene künstliche Systeme gezeigt, die ein Verhalten wie natürliche lebende Organismen aufweisen. Von dem Künstlerpaar originell designte technische Geräte produzieren virtuelle Realitäten und immersive Umgebungen jenseits des bisherigen Erfahrungshorizonts. Ihre mittlerweile fast zu Klassikern der digitalen Kunst gewordenen Arbeiten eröffnen einen neuen Horizont, in dem Kunstwerke als lebende Systeme agieren. Nur wenige Künstler:innen haben wie Sommerer und Mignonneau den Übergang von der Phase der Bewegtbild-Medien zu den Belebtbild-Medien geprägt.
»Ihre Arbeiten sind technologisch einfallsreich, wissenschaftlich lehrreich und künstlerisch erfindungsreich. Die Besucher:innen verlassen ihre Werke daher um ästhetische, ludische und kognitive Erfahrungen und Erkenntnisse reicher. Die Ausstellung von Sommerer und Mignonneau ist mehr als eine Wunderkammer, mehr als ein Terrarium, mehr als ein Aquarium, sie zeigt Fabelwesen, künstliche Kreaturen, ein bisher ungeschautes Panorama der Phantasie und technischer Ingeniosität.« (Peter Weibel)
Ihre auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden medienkünstlerischen Arbeiten eröffnen die Möglichkeit, das Wachstum von Pflanzen oder die Verhaltensweisen kleinster computergenerierter Lebewesen wie Fliegen und Käfer und deren Einbettung in komplexe Ökosysteme zu erkunden. Arbeiten wie »Interactive Plant Growing« (1992), »A-Volve« (1994) oder »Portrait on the Fly« (2015), die sich in der Sammlung des ZKM | Karlsruhe befinden, simulieren lebende Systeme, bei denen die Berührung von realen Pflanzen oder die Bewegung vor einem Bildschirm Transformationen im digitalen Raum erzeugt. Mit der in der Ausstellung erstmals präsentierten Augmented-Reality-Installation »AR[t]chive« (2022) kann in AR das Archiv von Sommerer und Mignnonneau, erkundet werden.
Die Ausstellung ist eine Koproduktion des ZKM | Karlsruhe, der OÖ Landes-Kultur GmbH, Linz und des iMal, Brüssel. Zur Ausstellung erscheint in der Leonardo-Buchreihe in Zusammenarbeit mit MIT Press eine von Karin Ohlenschläger, Peter Weibel und Alfred Weidinger herausgegebene wissenschaftliche Publikation auf Englisch.