Katharina John und Ulrich Tukur. Produktion Video-Reenactment für »Talking Heads«
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- 3:40
Beschreibung
Bekannt für ihre klassischen analogen Fotografien hat Katharina John weltweit Menschen in konkreten Lebenssituationen porträtiert. Mithilfe der Reenactment-Technologie des ZKM erwachen diese Porträts nun digital zum Leben.
Dem Augenblick entkommen: Fotografische Porträts lassen uns Menschen in flüchtigen Momenten ihres Lebens begegnen – Momenten, die selbst unwiderruflich verloren sind und doch eine konkrete Bildspur zurücklassen. Wie diese gebannten Augenblicke wieder lebendig werden und in Dialog mit der Fotografin treten, zeigt die Ausstellung »Katharina John. Talking Heads«.
In Kooperation mit dem ZKM präsentiert die Künstlerin ihre Porträts erstmals als Video-Reenactment. Anstatt in der Statik ihrer Entstehung zu verharren, werden die Fotografien mittels Umwandlung in digitale Speicherung in die Freiheit des belebten Animus entlassen. Dank Deep Fake und der Video-Reenactment-Technologie des ZKM fangen die Porträtierten zu sprechen an und entfalten so ein mimisches und verbales Eigenleben. Sie rebellieren gegen ihre Schöpferin und kommen mit ihr ins Gespräch. Die Stimme leihen ihnen dabei bekannte Schauspieler:innen, darunter auch Katharina Johns Ehemann Ulrich Tukur.
Jedes Medium weist über sich selbst hinaus. So sind auch im Ausdruck der porträtierten Gesichter „eingefrorene Mitteilungen“ vorhanden, die John digital erschließt. Dank der Video-Reenactment-Technologie erleben wir eine verwandelte Fotografie, die die Welt nicht mehr allein aus der persönlichen Perspektive der Schöpferin abbildet. Die statischen Porträts ragen in die Dimension der Zeit hinein und bewegen sich so an der Schnittstelle zwischen analogen und digitalen Welten.