Ludger Brümmer: Shine (2007)
- Dauer
- 1:36
Beschreibung
Komposition für Ensemble, Live-Elektronik und Tanz
"Der in sich widersprüchliche Gedanke fortzuschreiten jedoch im Gleichen zu bleiben, fasziniert mich seit langer Zeit. Dieser Gedanke kann Grundlage für Albträume, aber auch für interessante Denkmodelle sein. Konsequenterweise lassen sich unter anderem Fraktale dieser der Dialektik widersprechenden Logik unterordnen. Musikalisch ist dieses Paradoxon in der Benutzung von einzelnen Grains formulierbar. Als Tonobjekt ist das Grain ein Einzelereignis, verdichtet man die Anzahl der Grains, so entsteht daraus eine aus vielen Einzelereignissen zusammengesetzte kontinuierliche Fläche, die sich danach wieder in singuläre Momente auflösen lässt. Ebenso verschmelzen einzelne Intervalle zu einem Pattern und dieses komprimiert sich schließlich zu einer höchst komplex strukturierten Fläche.
Genau das geschieht im Verlauf der Komposition „Shine“ - aus der Fläche entsteht nach einem Bruch das einzelne Event, daraus Gestalten, die immer komplexer werdend sich beschleunigen, wieder zur Fläche werden, um von da aus in der Coda langsam zu zerfallen. Es ist das immer Gleiche, das sich hier sich ständig wandelnd artikuliert. Die Totalität dieser Umgebung wird durch die Erweiterung des akustischen Klangraums in die den Zuhörer umgebende Sphäre noch gesteigert. Verwoben in dieses Netz von akustischen und visuellen Ebenen bewegen sich die Tänzer zugleich hilflos aber auch grandios innerhalb eines von ihnen kontrollierten Environments."
Produktion:
ZKM | Institut für Musik und Akustik,
BR Hörspiel- und Medienkunst / intermedium in Kooperation mit dem Muffatwerk München