Mit großer Betroffenheit haben wir vom Tod von Prof. Dr. h.c. Wolfgang Rihm erfahren und können diesen Verlust nur schmerzlich akzeptieren.
Nur wenigen Menschen gelingt es, exorbitante Leistung und Wissen mit so viel menschlicher Zuwendung und verschmitztem Humor zu verbinden.
Wolfgang Rihm war dem ZKM von 1990 bis 1993 als musikalischer Berater und vom 02.02.1998 bis 31.12.2017 als Mitglied des Kuratoriums verbunden. Er war ein vehementer Verfechter der Notwendigkeit musikalischer Forschung und Entwicklung am ZKM und sein Rat wurde gerne befolgt.
Es war ein Privileg, einem so klugen, kompetenten und großzügigen Ratgeber folgen zu dürfen.
Mit dem Kompositionsauftrag für »Etudes d'après Séraphin« zur Eröffnung des Hallenbaus 1997 und der grandiosen Tanzaufführung mit den Tänzern des Staatstheaters und der Künstlerin roasalie 2007 konnte das ZKM, neben zahlreichen Aufführungen von Manfred Reicherts Ensemble 13 und bei den Festivals der Reihe Quantensprünge, dem Publikum diese grandiose, feinsinnige, hysterische oder nachdenkliche Musik nahe bringen.
Wolfgang Rihms Verdienste um die Musik als Komponist und Berater sind beeindruckend. In seiner unprätentiösen Art konnte man neben ihm stehen und nicht glauben, was für ein genialer und wissender Geist er war. Genauso unprätentiös ist er nun von uns gegangen. Die Lücke, die er hinterlässt, wird uns begreifen lassen, was er war.