Thomas Köner
Geburtsjahr, Ort
Biografie
Thomas Köner ist einer der einflussreichsten minimalistischen Komponisten der Moderne. Er ist einer der Hauptverantwortlichen für die Faszination der elektronischen Musik mit Tiefe und Reduktion. Sein Markenzeichen ist ein riesiger, scheinbar endloser Klang, der zunächst homogen und unendlich erscheint. Sobald man sich jedoch darauf einlässt und die Sinne auf die feinen Nuancen der Veränderungen kalibriert, gibt es eine Fülle von Texturen, einen Reichtum an Modulationen und eine fast unendliche Bandbreite an klanglichen Köstlichkeiten zu erkennen. Köner wurde 2004 mit der Goldenen Nica beim Prix Ars Electronica in der Kategorie Digital Musics ausgezeichnet.
Als Porter Ricks und zuletzt mit seinem neuen und von der Kritik gefeierten Projekt Motus verwandelt er Dub-Techno in wilde, abstrahierte Formen, die von Unterwasserakustik und Gezeitenströmungen beeinflusst sind - ein Ansatz, der ebenso radikal ist wie jener der Minimalismus-Pioniere Basic Channel, auf deren Label Chain Reaction ein Großteil von Porter Ricks frühen Arbeiten erschien. Fast zwei Jahrzehnte nach ihren Veröffentlichungen in den 90er Jahren brachte Tresor Records Shadow Boat und Anguilla Electrica heraus, die muskulöse Rhythmen und hypnotisches Sounddesign freisetzen. Sein neues Projekt Motus schließt die Lücke zwischen den weiten, pulsierenden Landschaften seiner Soloarbeit und dem körperlichen Material von Porter Ricks.
Er hat Nine Inch Nails (Nothing Records), Claude Debussy (Auraton), Low (Vernon Yard Rec) und Rødhåd (Dystopian) geremixt. In letzter Zeit arbeitete er mit Steven Wilson (Bass Communion), Jana Winderen, Max Eastley und Asmus Tietchens zusammen. Thomas Köner arbeitet häufig mit Filmemachern und Tänzern zusammen. Seine Partitur Dark Landscapes wurde für das Ballett des Nationaltheaters Zagreb in Auftrag gegeben.
Für seine audiovisuellen Arbeiten wurde Thomas Köner unter anderem mit dem Prix Ars Electronica, dem Transmediale Award, dem Tiger Cub Award beim International Film Festival Rotterdam und dem ARCO Award Best Young Artist in Madrid ausgezeichnet.
Seit 1994 kreiert Köner Musik für Stummfilme, die er selbst oder mit einem kleinen Ensemble aufführt. Bislang hat er unter anderem Partituren für 30 Stummfilme geschaffen und aufgeführt, darunter Lotte Reinigers »Die Abenteuer des Prinzen Ahmed«, F. W. Murnaus »Nosferatu« und »Faust«. Seine Musik zu letzterem wurde vom Auditorium du Louvre in Paris in Auftrag gegeben und dort 2013 uraufgeführt und 2018 von Potemkine Films als DVD veröffentlicht.
Website: http://thomaskoner.com/
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