Mediagramm Nr. 17
Oktober 1994
- Beschreibung
- 16 S.
- Sprache
- Deutsch
- Jahr
- 1994
- Inhalt
Die neuen Technologien erobern immer größere Teile unseres Alltags. Mit einem Buch, das dreidimensionale, rechnererzeugte Stereobilder zeigt, beherrscht ein kleiner Verlag die Bestsellerlisten. Die Datenautobahn geistert fast täglich durch die Schlagzeilen und kaum jemand kann sich unter diesem bildhaften Begriff wirklich etwas vorstellen.
Wie kaum eine andere Institution ist das ZKM darauf angewiesen, auf all diese rasanten Entwicklungen kompetent und möglichst schnell zu reagieren. CD-ROM war das Schlagwort des letzten Herbstes. Am ZKM ist ein CD-ROM-Labor inzwischen fest eingebunden. Neben anderen Projekten wird hier an der Entwicklung einer multimedialen Kunstzeitschrift gearbeitet, die der Cantz-Verlag auf der Buchmesse im Oktober vorstellt (siehe S. 16). Damit kann jeder sich interaktive Kunst ins Wohnzimmer holen.
Was passiert im ZKM während des letzten Quartals 1994? Das Hauptereignis wird die Verleihung des deutschen Videokunstpreises 1994 sein, die am 27. Oktober im Südwestfunk Baden-Baden stattfindet. Das ZKM präsentiert die Preisträger am Tag nach der Preisverleihung in einer „Gala” in Karlsruhe (siehe gegenüberliegende Seite). Im September ist bereits die neue Reihe »Bilder von der Rolle« gestartet, die in die computergenerierte Filmanimation einführt: Was passiert, wenn Computer Filme machen? „ZKM in der Fabrik” steht in gewohnter Form dreimal auf dem Programm (siehe nebenstehende Termine).
Der Umbau der großen Fabrikhalle für das ZKM, nachdem Ende Juni die Baufreigabe erteilt worden ist, planmäßig und zügig voran: Ein Teil der Lichthöfe ist bereits neu eingedeckt, die Fundamente für das Medientheater, das in einen der Lichthöfe eingebaut wird, stehen. Auch das Fundament des gläsern Kubus, der die Musikstudios beherbergen soll und vor der ZKM-Fassade steht, ist im Entstehen.
Für die Hochschule für Gestaltung wurde ein wichtiger Schritt getan, indem der Bund dem Land die langerwartete „Unbedenklichkeitserbescheinigung” erteilt hat. Das Land hat somit freie Hand, einen Teilumbau der drei für die HfG vorgesehenen Lichthöfe vorzufinanzieren. Der Startschuß für den Umbau der HfG-Lichthöfe ist somit in erreichbare Nähe gerückt. Auch wenn ZKM und HfG als ausgewiesene Spezialisten für virtuelle Realitäten gelten, beobachten alle doch mit Freude, wie die neue Heimstatt der beiden Institutionen langsam auch materiell Form annimmt.
– Susanne SchuckInhaltsverzeichnis
Susanne Schuck "Editorial" S. 2 ZKM und HfG. Was läuft? Veranstaltungen S. 2 Rudolf Frieling "Deutscher Videokunstpreis 1994. Die Preisträger in Karlsruhe. Künstlerforum und "Gala"" S. 3 Marion Handgrätinger "Ein Konzept wird Form. Der stumme Schrei des Mythos. Eine Odyssee durch die »camera silens«" S. 4 Rebecca Picht "Ein Konzept wird Form. Ein Spielsalon im Museum? Erfahrungen auf dem Karlsruher Kulturmarkt" S. 5 Götz Grossklaus "Essay. Museales Recycling. Zeichenwerdung der Ding" S. 6–7 Arnd Wesemann "Projekte. Klangkollagen per Telefon. Deutschlands erste Phone-Gallery" S. 6 Susanne Schuck "Festivals. Minima Media. Medienkunst für die Neuen Länder" S. 7 Heike Staff "Gastkünstler am ZKM. Der Computer als Originalinstrument. Siemens-Stipendiat Ramón Gonzáles-Arroyo" S. 8 Timothy Druckrey "Ausstellungen. Medienkunst in den USA. Das Interactive Media Festival" S. 9 Sybille Weber "Ausstellungen. Mediative Bilder. Alexander Hahn untersucht das Fließen der Zeit" S. 10 Heinrich Klotz "Essay. Die Zweite Moderne. Die Kunst in Erwartung der Jahrhundertwende" S. 11 Ulrike Lehmann "Das Museum für Gegenwartskunst (6). Wolfgang Staehle: Escort" S. 11 Susanne Schuck S. 12–13 Petra Zimmermann "Bibliothek. Virtual Worlds – Real Books (3)2 S. 14 Susanne Schuck "Auszeichnung. Gunther–Schroff–Stipendium" S. 14 "HfG. Neues in Kürze" S. 14 Susanne Schuck, Hans Belting "Eine methodische Herausforderung. Vergängliche Medienkunst. Im Gespräch: Hans Belting" S. 15 Astrid Sommer "ZKM-Projekt. Artintact. Ein CD-ROM-Magazin interaktiver Kunst" S. 16 Ludger Hünnekens "ZKM-Kooperation. Stratigraphie des Scheins. Walter Giers bei den "Partner Sixdays 94" S. 16