Veranstaltung
Giuseppe Uncini (Eröffnung)
Fr, 20.06.2008 19:00 Uhr CEST
- Ort
- Foyer
Parallel zur Ausstellung »Rom – Offene Malerei. Das Materialbild im Italien der 1950er und 1960er Jahre« widmet sich diese Schau mit fünfzig Skulpturen, Wandarbeiten und Studien dem Werk des italienischen Künstlers Giuseppe Uncini (1929-2008). Er entwickelte aus der Materialmalerei eine neue Art von Skulptur: Aus Fläche und Struktur erzeugt er eine dreidimensionale Plastik.
So ist Giuseppe Uncini der erste Bildhauer, der den Aspekt des Schattens als skulpturales Problem behandelt hat. Er wird bei ihm zum Zeichen eines Raumes, der existiert und zugleich nicht existiert, zu einem Scheinraum, zu einem virtuellen Raum, den er nur sichtbar machen kann, indem er ihn materialisiert. Davon angeregt, erkannte Uncini, dass eine Skulptur zwischen sich und der Umwelt einen neuen Bereich errichtet: einen Zwischenraum (interspazio). Auch dieser wird bei ihm bildhauerisch materialisiert. So entsteht eine Skulptur, die aus positivem und negativem Volumen besteht, aus Raum und Zwischenraum, aus Material und Immaterialität. Diese Erweiterung und Analyse der Skulptur in der Passage des Materials ist das Ergebnis jener Spaltung des Tafelbildes in Tafel und Bild, die zur Zerstörung des Bildes und zur Errettung der Tafel führte.
Diese Ausstellung ist die letzte, die Giuseppe Uncini kurz vor seinem Tod noch selbst konzipiert hat.
Vom Schatten in der Bildhauerei
Der Ursprung seiner Arbeit geht zurück auf die Material-Tafelbilder der 1950er-Jahre, die in der Hauptsache aus Zement und Eisen geformt wurden. Man erkennt bei Uncini deutlich die Übertragung der malerischen Probleme im Umgang mit Licht und Schatten, von Wahrnehmung und Perspektive in die Skulptur. Die Geschichte des Schattens in der Malerei (Victor Stoichita) wird bei ihm zu einem Thema der Skulptur.So ist Giuseppe Uncini der erste Bildhauer, der den Aspekt des Schattens als skulpturales Problem behandelt hat. Er wird bei ihm zum Zeichen eines Raumes, der existiert und zugleich nicht existiert, zu einem Scheinraum, zu einem virtuellen Raum, den er nur sichtbar machen kann, indem er ihn materialisiert. Davon angeregt, erkannte Uncini, dass eine Skulptur zwischen sich und der Umwelt einen neuen Bereich errichtet: einen Zwischenraum (interspazio). Auch dieser wird bei ihm bildhauerisch materialisiert. So entsteht eine Skulptur, die aus positivem und negativem Volumen besteht, aus Raum und Zwischenraum, aus Material und Immaterialität. Diese Erweiterung und Analyse der Skulptur in der Passage des Materials ist das Ergebnis jener Spaltung des Tafelbildes in Tafel und Bild, die zur Zerstörung des Bildes und zur Errettung der Tafel führte.
Diese Ausstellung ist die letzte, die Giuseppe Uncini kurz vor seinem Tod noch selbst konzipiert hat.
Impressum
- Kurator/in
Team
Andreas F. Beitin (Projektleitung)
Isabel Meixner (Projektleitung)
Isabel Meixner (Projektleitung)
Organisation / Institution
ZKM
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Begleitprogramm
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