Richard Powers: Plowing the Dark – Schattenflucht
So, 23.06.2002 16:00 Uhr CEST
Am 23.06.2002 findet um 16 Uhr im ZKM_Medientheater eine Lesung des amerikanischen Schriftstellers Richard Powers statt. Ihm verdankt das Kuratorenteam um Peter Weibel und Bruno Latour den Titel der Ausstellung »iconoclash«. Basierend auf Powers Idee entstand außerdem die interaktive Installation »De-signing by Design« für die ZKM-Ausstellung. Powers liest in englischer Sprache aus seinem neuen Roman »Plowing the Dark«. Die Einführung gibt ZKM-Vorstand Peter Weibel.
Der 1957 geborene Schriftsteller behauptet mit diesem Buch seinen Ruf, derzeit einer der anspruchsvollsten Schriftsteller der USA zu sein. Wie in seinen anderen sechs Romanen, die ihn an die Spitze der Bestsellerlisten geführt hatten, verknüpft er auch hier Technologie, Wissenschaft, Kunst, Geschichte und Politik zu einer faszinierenden Erzählung. Powers, der nach seinem Literaturstudium zunächst als Programmierer arbeitete, verbindet in »Plowing the Dark« die Geschichten zweier Individuen zu einer hochinspirierten Reflexion über das menschliche Bewusstsein und die Technologie der virtuellen Realität: In Seattle arbeitet die Zeichnerin Adie Klarpol in einem Team von Forschern, die eine computerbasierte virtuelle Version der Hagia Sophia entwickeln. Im Libanon sitzt der Englischlehrer Taimur Martin isoliert in Geiselhaft und versucht die Wände seiner Zelle in den künstliche Universen seiner Imagination aufzulösen. Schließlich treffen die Welt der Simulation und die Welt des Terrors aufeinander. Für Plowing in the Dark erhielt Powers den Vursell Prize der American Academy und dem Institute of Arts and Letters. Die deutsche Übersetzung erschien unter dem Titel Schattenflucht im Fischer Verlag.
Richard Powers unterrichtet als Professor für englische Literatur an der University of Illinois.