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Ausstellung

The Art of Immersion II

Das digitale Theater der Zukunft

Fr, 09.02. – So, 27.05.2018

© DOUBLE DISTRICT Saburo Teshigawaro + Rihoko Safo, Foto: Volker Kuchelmeister

Immersion ist ein wesentlicher Aspekt jeglicher Erscheinungsformen der neuen Medien. Mit Vorläufern in der Panoramamalerei, dem Cinerama und der Installationskunst erreichen heute die immersiven digitalen Visualisierungssysteme, von der Panoramaprojektion über die virtuelle Realität bis zur Augmented Reality, ein neues Niveau der transformierenden Erfahrungen von Wirklichkeit, eine Entwicklung, die von Medienkünstlern aus aller Welt vorangetrieben wurde.

Nachdem im ersten Teil von »The Art of Immersion« eine Auswahl bedeutender Arbeiten, die für die »Advanced Visualization and Interaction Environment« (AVIE)-Panoramaprojektion entwickelt wurden und die bis heute Meilensteine in der konzeptionellen und ästhetischen Entwicklung zeitgenössischer immersiver Kunst darstellen, präsentiert wurden, setzt das ZKM | Karlsruhe im zweiten Teil der Ausstellung seinen Überblick über die »Kunst der immersiven Erfahrungen« mit Werken fort, die für die ursprünglich von Sarah Kenderdine und Jeffrey Shaw entwickelte Multiscreen-Projektionsumgebung »ReACTOR« geschaffen wurden. »ReACTOR« ist ein neuartiger kinematographischer Apparat, der eine multiperspektivische Bilderfassung in 3D ermöglicht, indem ausgewählte Filmszenen, Theaterstücke und Performances für die Installation von mehreren Standpunkten aus gleichzeitig aufgenommen werden. Das simultan auf sechs im Raum hexagonal angeordnete Leinwände projizierte Bild erhält eine immersive Tiefe und Mehransichtigkeit, die den realen mit dem virtuellen Raum verschmelzen lässt und dem oder der BetrachterIn eine Vorstellung des digitalen Theaters der Zukunft gibt.

»DOUBLE DISTRICT« ist eine 2008 von Saburo Teshigawara zusammen mit Volker Kuchelmeister für den »ReACTOR« geschaffenen Arbeit, in der zusammen mit der Tänzerin Rihoko Sato mehrere Solostücke und Duette von dem japanischen Choreographen performt werden. Dank der multiplen Kameraperspektiven der Aufnahmesituation agieren die Tänzer ohne die Beschränkungen eines frontal ausgerichteten Bühnenraums und können ihre Bewegungen frei auf einen virtuell omnipräsenten Betrachter im Raum ausrichten.

»FRAGMENTATION« ist ein elfminütiger Ausschnitt aus Robert Lepages neunstündigem Theaterspektakel LIPSYNCH, der 2011 vor einer Aufführung des Stücks im Théâtre Denise Pelletier in Montreal für ReACTOR aufgenommen wurde. Für die Produktion der Arbeit wurden zehn Kameras in Form eines Hexagons um die Bühne des kanadischen Theaterregisseurs herum platziert, deren Aufnahmen getreu ihrer Ausrichtung auf fünf Leinwände der Installation projiziert werden. Im Zusammenspiel mit der sechsten Leinwand, auf der die Aufnahmen einer rotierenden Kamera und ihre vorgegebenen Blickwinkel zu sehen sind, vermittelt die Installation dem oder der BetrachterIn den Eindruck, sich auf Lepages Bühne zu bewegen und die Realität aus sechs verschiedenen Perspektiven zu sehen. 

 

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