Codes, Gulasch, AR und die Frage: Warum nach Karlsruhe reisen, wenn Mumbai liegt so nah?
Yasha Jain kommt aus Mumbai. Sie studiert »Machine Learning« und Materialwissenschaft.
IM GESPRÄCH MIT YASHA JAIN
Als sie in der Zeitung das Ausstellungsplakat von »Open Codes. Digital Culture Techniques« im Goethe-Institut Max Mueller Bhavan in Mumbai sieht, ist für sie klar: Diese Ausstellung muss ich sehen!
Einen Monat später reist sie zur Gulaschprogrammiernacht nach Karlsruhe und stellt fest: Endlich ein Open Space, der die BesucherInnen herausfordert und Technologie im Feld der Kunst eine entscheidende Rolle zuweist! Im Interview erzählt sie, was die Ausstellung in Indien von anderen Museums-Ausstellungen unterscheidet und mit welchem Erfolg sie inzwischen Workshops im Bereich Augmented Reality (AR) gibt.
Yasha Jain
»Ich habe mich schon immer für die Kunstwelt interessiert und es ist die Kunst, die mir den Raum für das Experimentieren mit Technologie eröffnet hat.«
Wie bist du eigentlich auf die Ausstellung im Goethe-Institut Mumbai aufmerksam geworden?
Ich habe von der Ausstellung in der Zeitung gelesen und die Veranstaltung auch auf Facebook gefunden. Ich dachte: Spannend, eine Kunst- und Technologieausstellung in Mumbai! Ich war sofort von der Gestaltung des Ausstellungsplakats angetan, das alle Code-Syntaxen enthielt. Im Zeitungsartikel stand auch etwas von einem Hacker-Space, das hat sofort mein Interesse geweckt. Ich habe einen Open Space erwartet, in dem die Leute arbeiten können … und das war es dann auch!
Wie hast du selbst den Ausstellungsraum erlebt? Hast du dort gearbeitet?
Zuerst war ich davon ausgegangen, das mich ein »gewöhnliches Museumserlebnis« erwartet, aber ich war angenehm überrascht zu sehen, dass es ein viel offenerer Raum war. Ich habe beobachtet, dass die BesucherInnen nicht wie in einem Museum nur kommen oder gehen, sondern, dass sie zurückkehren, stundenlang hier bleiben, um vollständig in dieses neue Erlebnis einzutauchen. Das Konzept »Codes als Kunst« wurde von den Menschen auf viele verschiedene Arten aufgenommen: Ich habe sehr viele unterschiedliche Leute getroffen – von den üblichen MuseumsbesucherInnen über StraßenkünstlerInnen und BesucherInnen mit technischem Background bis hin zu Menschen, die einfach davon fasziniert waren, wie Technologie in die Kunst integriert werden kann. Dass es Tische und Stühle zum Arbeiten hier gibt, war zusätzlich noch ein großer Vorteil, der die Menschen dazu ermunterte, mehr Zeit in »Open Codes. Digital Culture Techniques« zu verbringen. Am Ende habe ich hier sogar einen Workshop zu Augmented Reality (AR) veranstaltet.
Yasha Jain
»'Codes' umgeben uns und prägen die Welt, in der wir leben.«
Du hast »Maschinelles Lernen« studiert, was ist dein Hintergrund?
Ich habe Materialwissenschaft und maschinelles Lernen studiert. Mein Schwerpunkt liegt im Bereich Kunst und Technologie. Ich habe Virtual-Reality experiences entwickelt und maschinelles Lernen für generative Kunstinstallationen genutzt. Ich habe mich schon immer für die Kunstwelt interessiert und es ist die Kunst, die mir den Raum für das Experimentieren mit Technologie eröffnet hat. In diesem Bereich möchte ich auch in Zukunft arbeiten.
Welche Rolle übernimmst du in der Ausstellung in Mumbai? Wie kam es dazu, dass du einen Workshop zu Augmented Reality veranstaltest?
Ich habe dort einen Workshop zu Augmented Reality veranstaltet, an dem eine Gruppe von Leuten mit unterschiedlichem Hintergrund – von IT bis Design – teilgenommen hat. Ich wollte Augmented Reality entmystifizieren und den TeilnehmerInnen Werkzeuge an die Hand geben, um ihre eigenen AR-experiences zu schaffen.
Jetzt entdeckst du hier in Karlsruhe die »Original«-Ausstellung, »Open Codes«, was ist anders als in Mumbai?
Das Original im ZKM beschäftigt sich viel mehr mit dem übergreifenden Thema »Codes«. Codes umgeben uns und prägen die Welt, in der wir leben. In Mumbai ging es mehr um den »Showcase« der Technologie für die Kunst. Beide Ausstellungen fordern jedoch die BesucherInnen heraus und regen dazu an, sich mit der Rolle der Technologie für die Kunst auseinanderzusetzen.
Yasha Jain kommt aus Mumbai und studiert »Machine Learning« und Materialwissenschaft. Als sie in der Zeitung das Ausstellungsplakat von »Open Codes. Digital Culture Techniques« im Goethe-Institut Max Mueller Bhavan in Mumbai sieht, ist für sie klar: Diese Ausstellung muss ich sehen!
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