Spiegelwelten, Licht- und Schattenräume
VON PETER WEIBEL
Liebe Besucherinnen, liebe Besucher,
entdecken Sie die nahezu zweihundert wegweisenden künstlerischen Positionen, die wir in der Ausstellung »Negativer Raum – Skulptur und Installation im 20./21. Jahrhundert« zusammengestellt haben.
Die Raumplastiken, die wir hier zeigen, wurden in Übereinstimmung mit neuzeitlichen Raumtheorien im 20. und 21. Jahrhundert erschaffen: Raumlinien und -konturen, Raumkonstruktionen und -illusionen, Freiräume, Um-, Hohl- und Zwischenräume, Löcher, Leer- und Lufträume, Scheinräume, Spiegel-, Licht- und Schattenräume.
Sie werden sich bestimmt die Frage stellen: Was ist eigentlich mit Negativer Raum gemeint? Am besten ist diese Bezeichnung zu fassen, wenn Sie sich die Bedeutung des Begriffs räumen buchstäblich vor Auge führen: Dinge werden weggeräumt, um Raum zu schaffen. Räumen ist gleichbedeutend mit entleeren. Raum ist damit als das Leere, leer von Gegenständen, zu verstehen.
– Adolf Hölzel, 1901
»Ich male nicht die Gegenstände, ich male Zwischenräume.«
Die klassische Skulptur ist körperzentriert
Sie steht im Raum, macht aber den Raum selbst nicht zum Thema. Die Raumskulpturen, die Sie in dieser Ausstellung sehen, sind nicht gegenständlich:
Sie sind durchlöchert, transparent, schwebend, hängend, leicht und frei – in manchen Fällen sogar flüssig!
Sie werden staunen, wie vielfältig sich der »Negative Raum« entfaltet. Machen Sie sich mit uns auf den Weg durch Spiegelwelten, durch Licht- und Schattenräume! Bis zum 11. August 2019 können Sie den »Negativen Raum« im ZKM erleben.
Ganz besonders hinweisen möchte ich Sie auf die Nebelinstallation auf dem Vorplatz: Zu jeder vollen Stunde während der Öffnungszeiten der Ausstellung wird der ZKM Kubus in Nebelschwaden gehüllt. Sie spazieren auf und durch Wolken: CLOUD WALK.
Ihr Peter Weibel
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- take a look… behind the scenes of ZKM