Patterns of Life

In der Ausstellung vom 30.05. bis 01.07.2018

»Patterns of Life« entwirft eine Geschichte der technologischen Aufzeichnung menschlicher Bewegung in der Form eines Tanzfilms. Julien Prévieux engagierte fünf Tänzer der Pariser Oper, um, ausgehend von sechs unterschiedlichen Experimenten, Studien oder Technologien, Choreografien zu entwickeln, die sich mit den verschiedenen Methoden auseinandersetzen, mit denen Muster aus Körperbewegungen extrahiert werden und wie diese Daten genutzt werden können, um die Bewegungen und das Verhalten eines Individuums oder einer Gruppe zu reorganisieren, zu kontrollieren und zusammenzufassen.

Von Georges Demenÿs chronofotografischen Aufnahmen fehlerhafter Gangarten im späten 19. Jahrhundert über die Erfassung menschlicher Gebärden, bis hin zur Generierung »verhaltensbasierter Informationen« durch die National Geospatial Intelligence Agency der USA, zeichnet der Film die Genealogie der Quantifizierung und Visualisierung von Körperbewegungen nach sowie auch die verschiedenen Methoden, ihnen Bedeutung abzugewinnen. Er schließt mit einer Auseinandersetzung mit der aktuellen Fixierung auf Datamining und die daraus resultierende Verschiebung von der Suche nach Dingen hin zu einer Suche nach »Aktivitätsmustern« – also eben genau hin zu jener Form der Analyse, die heute dem »Targeting« zugrunde liegt, und das sowohl im militärischen Bereich mit dem »Krieg gegen den Terror« als auch in Konsumkultur und Werbung.