Monochord

Die Installation »Monochord« ermöglicht es erstmals, das Schwingungsverhalten einer im Flageolett angeschlagenen Saite für das menschliche Auge zu visualisieren. Dabei wird die Schwingung der Saite durch eine die Newton’sche Mechanik repräsentierende Reihe von Gleichungen simuliert. Diese werden vom Computer als Bildreihen dargestellt.

Durch Anklicken der senkrechten, blauen Linien am Bildschirm kann man den Klang und die Schwingung der Obertöne auf der waagerecht abgebildeten Saite erfahren.

Wird eine Saite angeschlagen, so erzeugt sie einen klar erkennbaren Klang. Resultierend aus dem Schwingungsverhalten der Saite entsteht in jedem Fall ein harmonisches Spektrum. Wie jeder Klang setzt sich jedoch auch der Klang der Saite aus verschiedenen Tönen zusammen. Das harmonische Spektrum enthält eine Reihe klar angeordneter Teiltöne, die jeweils einem ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz entsprechen. Eine Saite, die z. B. mit einem Grundton von 400 Hz erklingt, umfasst also Teiltöne von 800, 1200, 1600, 2000, 2400, 2800 und 3200 Hz. Diese kann man durch die als Flageolett bezeichnete Spieltechnik auf allen Saiteninstrumenten erklingen lassen: Der Finger, bei »Monochord« eine senkrechte, blaue Linie, wird an einer bestimmten Stelle der Saite, nur leicht aufgesetzt ohne sie ganz herunterzudrücken. Wenn man nun die Saite anschlägt, werden alle tieferen Schwingungen unterdrückt und man hört nur die Obertöne.

Sponsor: »Genesis«, physical Modeling Environment: ACROE, Grenoble

Produktion: ZKM | Karlsruhe
Idee: Peter Weibel
Computeranimationen: Ludger Brümmer
Interaktives Environment: Götz Dipper