Abstrakt-Konkret: konzeptuelle Fotografie

1967
Artist/s
Peter Weibel
Titel
Abstrakt-Konkret: konzeptuelle Fotografie
Jahr
1967
Medium / Material / Technik
Letraset auf Papier, Schwarz-Weiß-Fotografie, Marker auf Wand, 3-teilig
Maße / Dauer
Rahmenmaße: 66,4 × 85,5 cm
Admin Title
D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 12422
Layout
flex-row-9-3 reverse

»Abstrakt–Konkret« ist Teil der Serie »Konzeptuelle Fotografie« mit dem Titel Ontologische Sprünge. Sie besteht aus drei Teilen, dem gerahmten Wort »Stiegenhaus«, einer Zusammenstellung von fotografischen Abbildungen mehrerer Stiegen- bzw. Treppenhäuser und einem leeren schwarz umrahmten Feld auf der Wand. Mit dem Wort »Stiegenhaus« wird in ihrem Gehirn eine Vorstellung, ein konkretes Bild eines Treppenhauses hervorgerufen, das allerdings bei allen Menschen unterschiedlich ist. Zum abstrakten Begriff »Stiegenhaus« gibt es also jeweils verschiedene konkrete Vorstellungen. Die Fotos geben die Vielfalt der existierenden konkreten Stiegenhäuser wieder. Es gibt kein abstraktes Foto eines konkreten Stiegenhauses. Nur das Zeichen, das Wort, der Begriff ist abstrakt. Indem Weibel einen Begriff wählt, der nicht als reales Objekt (eben das Stiegenhaus) in einem Ausstellungsraum ausgestellt werden kann, bleibt das letzte Feld leer. Weibels konzeptuelle Fotoarbeit stellt damit in äußerst verdichteter Form die philosophische Problemstellung der Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer Wiedergabe von Wirklichkeit durch Sprache und Bilder dar, die Differenz von Medien und Realität.

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