David Link

Poetry Machine

2001
© David Link ; Foto © Foto: Felix Gross
Artist/s
David Link
Künstler:in / Künstlergruppe
David Link
Titel
Poetry Machine
Jahr
2001
Kategorie
Installation
Computerbasiert
Material / Technik
interaktive, netzbasierte Installation; Raum mit Projektionsfläche, Technik: Computer: 3 PCs, Betriebssystem: Linux, Software: Individualsoftware mit Internet-Zugriff, weitere Geräte: modifizierte Tastatur auf Halterung, spezialangefertigte Elektronik, Ultraschall-Entfernungssensor, Netzwerkverteiler, 1 Plasma-Monitor, Projektor, Verstärker, 2 passive Lautsprecher, Mischpult.
Maße / Dauer
Installationsmaße variabel
Mitwirkende
Technische Beratung
Technische Beratung
Technische Beratung
Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, restauriert mit den Mitteln der Fördergesellschaft ZKM / HfG e.V.
Beschreibung
Als „Buchstabengewitter“ [1] beschreibt David Link seine Installation »Poetry Machine«, die auf einem Computerprogramm basiert, das Wörter generiert und zu einem Text verwebt.
Die Installation besteht aus einer Computertastatur und zwei Videodisplays, die sich in einem abgedunkelten Raum befinden. Die Tasten bewegen sich, als würden sie von unsichtbaren Händen angeschlagen. Der Text wird auf die Leinwand projiziert, gleichzeitig liest eine monotone, mechanische Stimme ihn Satz für Satz vor.
Nähern sich die Besucher:innen der Tastatur, erfassen Sensoren die Bewegung und der Rhythmus der Textmaschine wird unterbrochen. Diese Reaktion ist als eine Einladung zu verstehen, das Keyboard zu benutzen und selbst zu schreiben. Mit der Eingabe wird ein Textgenerator aktiviert. Dieses Programm analysiert, sortiert und filtert Wortverknüpfungen in den Textmengen des Internets heraus. Je öfter das System die Verbindung zweier Wörter beobachtet, desto stärker wird die Beziehung zwischen diesen. »Poetry Machine« verarbeitet Texte menschlicher Autor:innen und untersucht sie auf assoziativ verwandte Wörter.
Zu Beginn startet »Poetry Machine« mit einer leeren Datenbank. Noch sind alle Wortbeziehungen gleich. Nach und nach wird aus den Eingaben der Besucher:innen und den Wortverbindungen im Internet ein Lexikon aufgebaut, das Wortbeziehungen definiert und auch Satzstrukturen speichert. Bei unbekannten Wörtern werden ,Bots’ (autonome Algorithmen) ausgesandt, um das Internet nach Assoziationen zu durchsuchen. Diese Analyse kann auf dem zweiten Bildschirm verfolgt werden.
Auf der Leinwand entsteht ein automatisch generierter Textfluss aus poetischen Wortgeflechten, eine »écriture automatique«, der menschliches Denken und Computerlogik vereint.

[1] David Link, »Poetry Machine (1.0): Eine Installation von David Link«, alpha60.de (2001), http://www.alpha60.de/art/poetry_machine/catalogue_text_de.html.
[2] Ebd.

Autor

Hannah-Maria
Winters

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