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Veranstaltung

Matters of Evidence

A conference on how to unearth and manifest material traces

Fr, 14.06.2024 14:55 – Sa, 15.06.2024 14:55 Uhr CEST

© Elżbieta Romik

»Matters of Evidence« untersucht in transdisziplinärer Perspektive, mit welchen Strategien und Methoden materielle Spuren freigelegt und sichtbar gemacht werden können. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Begriffen der Evidenz und Verfahren der Wahrheitsfindung, die nicht nur in den Disziplinen der Geschichts- und Naturwissenschaften, sondern seit einiger Zeit auch in künstlerischen Praktiken wachsende Bedeutung erhalten.

Fragen der Beweiskraft und Beweisführung sind im postfaktischen Zeitalter von zentraler Bedeutung - und zugleich ein höchst umstrittenes Territorium. Beweise und sogenannte Fakten sind leicht zu instrumentalisieren, um falsche Behauptungen und Verschwörungstheorien aufzustellen, bis hin zur völligen Leugnung offensichtlicher Zusammenhänge. Im Gegensatz zu Post-Fakten sollten Beweise – theoretisch – der Analyse, Infragestellung und Anfechtung standhalten können. Als „Beweis“ kann nur gelten, was einer Reihe von disziplinären Verfahren unterzogen wurde, um ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. In der Regel geschieht dies mit der Absicht, eine performative Wirkung zu erzielen - eine Kette von Ereignissen zu rekonstruieren, Kausalität zu etablieren und so Verantwortung festzustellen, um rechtliche Konsequenzen zu ziehen, die Öffentlichkeit zu informieren, auf Missstände aufmerksam zu machen oder Druck auf politischen Entscheidungsprozesse auszuüben. Verschiedene Disziplinen und Institutionen haben ihre je eigenen Verfahren zur Identifizierung von Beweisen entwickelt – von der Kunst- und Architekturforschung, der Forensik, der Geschichts- und Holocaustforschung, der Klimawissenschaft bis zur Dokumentation und Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen. Verbunden sind diese Forschungspraktiken in ihrem Bestreben, die Vergangenheit zu beleuchten, um die Gegenwart zu informieren und die Zukunft zu gestalten.

»Matters of Evidence« knüpft an die Ausstellung »Architekturen des Überlebens« der Künstlerin und Architektin Natalia Romik an, die vom 1. März bis 1. September 2024 am Jüdischen Museum Frankfurt zu sehen ist. Bei der Konferenz im Juni 2024 wird eine internationale Gruppe von Künstler:innen, Architekt:innen, Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und Historiker:innen ausgewählte Beweisstücke aus ihren jeweiligen Forschungspraktiken präsentieren und zur Diskussion stellen. Ab September 2024 werden diese Artefakte dann bei der Präsentation „Matters of Evidence“ im Rahmen der Ausstellung „Fellow Travellers“ am ZKM neu kontextualisiert und in einem umfangreichen Display vorgestellt.

»Matters of Evidence« wurde von Kurator Kuba Szreder (Akademie der Bildenden Künste, Warschau) und der Künstlerin und Architektin Natalia Romik (Warschau) in Zusammenarbeit mit dem ZKM | Karlsruhe konzipiert.

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Programm

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    Fr 14. Juni 2024, Medientheater (auch online im Livestream)

    Uhrzeit     Keynote
    19 Uhr»Militarist Realism: notes on the limits and possibilities of the forensic« Dan Hicks (Zeitgenössische Archäologie, Oxford)
     »On Hideouts. The Architecture of Survival« Natalia Romik (Künstlerin & Architektin, Warschau)
     moderiert von Alistair Hudson (wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand, ZKM)

     

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    Sa 15. Juni 2024, USEUM Lichthof 8+9, 1. OG

    Uhrzeit     Titel
    13:00 Uhr

    Begrüßung & Einführung durch Alistair Hudson (wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand, ZKM) 
     

    Natalia Romik (Künstlerin & Architektin, Warschau) & Kuba Szreder (Kurator, Akademie der Schönen Künste, Warschau)

     

    13:15 Uhr

    »Bodies of Evidence: unearthing and displaying human remains as material traces of past life«
    Efthymia Nikita (Bioarchäologie, The Cyprus Institute, Nikosia)
     

     »Landscape Archive. Materiality and non-sites of memory« 
    Aleksandra Janus (Anthropologin und Aktivistin, Zapomniane Stiftung, Polen)

    14:15 Uhr

    »Heisenberg’s Magic Cube – A Piece of Evidence in Science History«
    Klaus Mayer (Nukleare Sicherheit und Sicherung, Europäische Kommission Gemeinsame Forschungsstelle, Karlsruhe)
     

    »Mapping Colonialism Elementally: Radiation and Water«
    Svitlana Matviyenko (Kritische Medienanalyse, Simon Fraser University, Kanada)

    15:15 UhrPause
    15:45 Uhr»Witnessing, Documenting, and Evidencing Political Violence«
    Eray Çaylı (Humangeographie, Universität Hamburg)
    16:30 Uhr

    »Materialization of Agency. Contemporary Hideouts on the Polish-Belarusian Border«
    Natalia Judzińska (Kulturwissenschaftlerin und Aktivistin, Institut für Slawistik, Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau)
     

    »Race and Forest«
    Nabil Ahmed (Spatial Practices, Visual Culture & Environmental Humanities, Academy of Fine Arts, Trondheim) 

    17:30 UhrPause
    18:00 Uhr

    »The World Inside Coca-Cola« Bart Elmore (Umweltgeschichte, Ohio State University, USA)
     

    »ZOEpolis / Water. A case of shallow archaeology«
    Agata Szydłowska & Małgorzata Gurowska (ZOEpolis, Warschau)

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

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Programminfos

Mehr über die Referent:innen und ihre Beiträge

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Referent:innen

Dan Hicks (Zeitgenössische Archäologie, Universität Oxford und Pitt Rivers Museum, UK), Efthymia Nikita (Bioarchäologie, The Cyprus Institute, Zypern), Svitlana Matviyenko (Kritische Medienanalyse, Simon Fraser University, Kanada), Klaus Mayer (Nukleare Forensik, European Commission Joint Research Center, Deutschland), Bart Elmore (Umweltgeschichte, Ohio State University, USA),  Aleksandra Janus (Anthropologin und Aktivistin, Zapomniane Foundation, Polen), Natalia Judzińska (Kulturwissenschaftlerin und Aktivistin, Institut für Slawistik, Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau, Polen), Eray Çaylı (Humangeographie, Universität Hamburg, Deutschland), Nabil Ahmed (Spatial Practice, Visual Culture & Environmental Humanities, Trondheim Academy of Fine Art, Norwegen), Agata Szydłowska & Małgorzata Gurowska (Künstlerinnen, Kuratorinnen und Aktivistinnen, ZOEpolis, Polen), Natalia Romik (Künstlerin und Architektin, Warschau, Polen), Kuba Szreder (Kurator, Akademie der Schönen Künste Warschau, Polen)

Team

Kuratorisches KonzeptKuba Szreder (Kurator, Akademie der Schönen Künste Warschau, Polen)
Künstlerische Rahmung und Gestaltung: Natalia Romik (Künstlerin & Architektin, Warschau)
Steering Committe: Alistair Hudson, Daniel Pies, Gloria Aino Grzywatz, Natalia Romik, Kuba Szreder

Begleitprogramm
  • Kooperationspartner

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