- Artist/s
- Peter Weibel
- Titel
- Das Paradox der Perspektive
- Jahr
- 1973
- Medium / Material / Technik
- Schwarz-Weiß-Fotografie, 18-teilig
- Maße / Dauer
- je 24 × 18 cm
In der Arbeit »Das Paradox der Perspektive« aus der Serie »Ontologische Sprünge« wird zunächst eine Buchseite über die Bewegung der Erde um ihre Achse des Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473–1543) fotografiert. Ein Foto dieser Buchseite wird in einer ersten Serie auf einer skalierten Unterlage in verschiedenen Winkeln zwischen 0° und 90° fotografiert. In einer zweiten Serie wird das scheinbar um 45° gedrehte Foto der ersten Serie noch einmal in verschiedenen Winkeln zwischen 0° und 90° fotografiert. Die dritte Serie beginnt mit dem Foto von 45° der zweiten Serie. Das ergibt bei der dritten Serie am Ende eine Summierung auf 135°, das heißt, das Foto müsste sich eigentlich schon um seine Achse gedreht haben und die Buchseite müsste unlesbar sein. Aber wundersamerweise ist das Blatt trotz seiner 135°-Drehung noch von vorn zu lesen. Die mathematische Winkelrechnung widerspricht also den sichtbaren Abbildungen. Es entsteht ein Paradox, ein Widerspruch, mit dem Weibel sowohl auf das Problem der Perspektive als auch auf die Differenz von fotografischer Abbildung und Wirklichkeit hinweist.