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Unsichtbare Grenzen

1970
Titel
Unsichtbare Grenzen
Jahr
1970
Medium / Material / Technik
Video, digitalisiert, S/W, Ton
Import ID
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Admin Title
D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 13109
Detail Layout
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Die Sendung eines Films im österreichischen Fernsehen wird durch die Aufnahme eines Flughafens unterbrochen. Die Grenze zwischen dem Transitbereich und dem Rest des Geländes wird so gefilmt, dass jeder Teil genau eine Hälfte des Bildschirms einnimmt. Dementsprechend befindet sich die eine Hälfte des Fernsehgeräts in Österreich, die andere Hälfte im zollfreien Bereich. Peter Weibel erscheint auf der österreichischen Hälfte des Bildschirms und deklariert jedes österreichische Fernsehgerät als zollpflichtige Ware. Die Hälfte des Fernsehgeräts ist im Transit- bzw. Duty-Free-Bereich noch unverzollt. Als Strafe für diesen Schmuggel folgt ein mehrminütiges Sendeverbot auf der Hälfte des Bildschirms im Transitbereich. So ist die Hälfte jedes österreichischen Fernsehbildschirms schwarz.

Weibel überträgt die Fiktion geopolitscher Grenzziehungen, wie etwa die durch den besonderen rechtlichen Status des Transitbereichs, auf das Fernsehgerät. Die unsichtbaren Grenzen, die die Menschen verschiedenen Gesetzen und Schicksalen unterwerfen, durchkreuzen jeden Haushalt. Angesichts der asylrechtlichen Problematiken in den Transitzonen im Rahmen der weltweiten Migrationsbewegungen ist die Arbeit noch immer hochaktuell.

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