Ausstellung
Art & Language/Thomas Dreher: Blurting in A & L online
Mo, 08.07. – Mi, 28.08.2002
- Ort
- Medialounge
Die Website von Art & Language ist in die Website des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe integriert und präsentiert das Lexikon »Blurting in A & L« (1973) als Online-Version, da eine Übertragung in einen Hypertext plausibel ist: Michael Corris und Mel Ramsden notierten Verbindungen zwischen 408 Einträgen/Anmerkungen/Blurts, die von ihnen und von anderen Mitgliedern von Art & Language (Ian Burn, Preston Heller, Andrew Menard und Terry Smith) geschrieben wurden. Die Verbindungen können jetzt als Links zwischen Webseiten wiedergegeben werden.
Die Website enthält zudem Artikel, die »Blurting in A & L« im Kontext der Aktivitäten der Gruppe in den 70er Jahren verorten. (Frühere) Mitglieder von Art & Language (Michael Baldwin, Michael Corris, Philip Pilkington, Mel Ramsden) fassen ihre Aktivitäten reflektierend zusammen. Thomas Dreher bettet »Blurting in A & L« in den fortlaufenden Diskurs von Art & Language ein.
Die Gruppe begann ungefähr 1972 mit einer Kritik ihrer theoretischen Grundlagen. Die Mitglieder von Art & Language verwendeten die »Philosophy of Science« (Popper, Lakatos, Feyerabend, Kuhn) als methodologische Basis für eine Kritik der Kunstwelt sowie für eine Selbstkontextualisierung im Umfeld der Probleme des Kunstbetriebs. Die Einträge/Anmerkungen/Blurts in »Blurting in A & L« reflektieren den 1973 in Diskussionen zwischen Mitgliedern der Gruppe erreichten Stand dieser Diskussionen. Auf »Blurting in A & L« folgten Diskussionen soziologischer Theorien, die dabei halfen, die Probleme der Kunstinstitutionen (Museen) und des Kunstmarkts (Galerien) innerhalb eines größeren sozialen Feldes, den Formen der postmateriellen Bürokratisierung, zu bestimmen. Diese Debatten waren 1975/1976 von Bemühungen begleitet, die Grundlagen der Kritik der Bürokratisierung im allgemeinen sowie in der Kunst im besonderen (als eines der Subsysteme der Verwaltung) in Slogans so zu fassen, dass sich ein größeres Publikum gewinnen lässt, ohne auf Reflexion verzichten zu müssen.
Ein Diskussionsforum eröffnet eine Debatte, an der sich alle User beteiligen können, mit sieben Fragen, die die Aktualität des Diskurses von Art & Language im Kontext heutiger künstlerischer Aktivitäten betreffen. Frühere und heutige Mitglieder von Art & Language werden die Diskussion beginnen; dann sind alle Benutzer eingeladen, daran teilzunehmen. Das Online Diskussionsforum verwirklicht eine Absicht der Mitglieder von Art & Language: Es öffnet die internen Diskussionen für die Interaktion mit gruppenexternen Usern.
Jede der Seiten in der Website »Blurting in A & L online« erlaubt spontane Einträge in ein akkumulatives Forum, das jeden neuen Eintrag zu den älteren hinzufügt. Das akkumulative Forum provoziert Einschreibungen ohne jede thematische Beschränkung, während wir hoffen, dass der Diskurs im Diskussionsforum – von den Fragen ausgehend – Themen problematisiert und sich dies an reflektierten Reaktionen auf die Beiträge anderer User erkennen lässt. Das akkumulative Forum erlaubt es, Zeichen ungeachtet seiner Bedeutung und allein mit der Absicht einzutragen, die Anzahl der Zeichen und die Länge der Akkumulation von Einträgen zu steigern. Das Diskussionsforum kann zu ähnlichen Akkumulationen führen, aber User können zum problembezogenen Dialog zurückkehren: Dies ist ein Experiment.
Die Diskussionen über die Beziehungen zwischen Zeichen und Bedeutungen halfen Mitgliedern von Art & Language, die Funktionen von Propaganda und Schlagworten auf eine Art zu problematisieren, die - parallel zum französischen Diskurs (Barthes, Foucault, Baudrillard, Derrida, Lyotard) - die Debatten der 1980er Jahre über Postmoderne vorwegnahm. In diesen Debatten wurde die Autorität re- und dekonstruiert, die in Prozessen der Konventionalisierung und Institutionalisierung von Zeichen-Bedeutung-Koordinationen entsteht. Art & Language reagierten und reagieren darauf mit Demonstrationen der Unvermeidbarkeit ständiger dialogischer und diskursiver Prozesse der De- und Rekonstruktion des weiteren Kontextes (Soziales) der eigenen Tätigkeit (Kunst). Die Website präsentiert nicht nur Spuren dieses gruppeninternen Prozesses: Sie bietet allen Usern ein Forum an, um mit der »theoretischen Praxis« (Althusser) des Dialogs fortzufahren.
Die Website enthält zudem Artikel, die »Blurting in A & L« im Kontext der Aktivitäten der Gruppe in den 70er Jahren verorten. (Frühere) Mitglieder von Art & Language (Michael Baldwin, Michael Corris, Philip Pilkington, Mel Ramsden) fassen ihre Aktivitäten reflektierend zusammen. Thomas Dreher bettet »Blurting in A & L« in den fortlaufenden Diskurs von Art & Language ein.
Die Gruppe begann ungefähr 1972 mit einer Kritik ihrer theoretischen Grundlagen. Die Mitglieder von Art & Language verwendeten die »Philosophy of Science« (Popper, Lakatos, Feyerabend, Kuhn) als methodologische Basis für eine Kritik der Kunstwelt sowie für eine Selbstkontextualisierung im Umfeld der Probleme des Kunstbetriebs. Die Einträge/Anmerkungen/Blurts in »Blurting in A & L« reflektieren den 1973 in Diskussionen zwischen Mitgliedern der Gruppe erreichten Stand dieser Diskussionen. Auf »Blurting in A & L« folgten Diskussionen soziologischer Theorien, die dabei halfen, die Probleme der Kunstinstitutionen (Museen) und des Kunstmarkts (Galerien) innerhalb eines größeren sozialen Feldes, den Formen der postmateriellen Bürokratisierung, zu bestimmen. Diese Debatten waren 1975/1976 von Bemühungen begleitet, die Grundlagen der Kritik der Bürokratisierung im allgemeinen sowie in der Kunst im besonderen (als eines der Subsysteme der Verwaltung) in Slogans so zu fassen, dass sich ein größeres Publikum gewinnen lässt, ohne auf Reflexion verzichten zu müssen.
Ein Diskussionsforum eröffnet eine Debatte, an der sich alle User beteiligen können, mit sieben Fragen, die die Aktualität des Diskurses von Art & Language im Kontext heutiger künstlerischer Aktivitäten betreffen. Frühere und heutige Mitglieder von Art & Language werden die Diskussion beginnen; dann sind alle Benutzer eingeladen, daran teilzunehmen. Das Online Diskussionsforum verwirklicht eine Absicht der Mitglieder von Art & Language: Es öffnet die internen Diskussionen für die Interaktion mit gruppenexternen Usern.
Jede der Seiten in der Website »Blurting in A & L online« erlaubt spontane Einträge in ein akkumulatives Forum, das jeden neuen Eintrag zu den älteren hinzufügt. Das akkumulative Forum provoziert Einschreibungen ohne jede thematische Beschränkung, während wir hoffen, dass der Diskurs im Diskussionsforum – von den Fragen ausgehend – Themen problematisiert und sich dies an reflektierten Reaktionen auf die Beiträge anderer User erkennen lässt. Das akkumulative Forum erlaubt es, Zeichen ungeachtet seiner Bedeutung und allein mit der Absicht einzutragen, die Anzahl der Zeichen und die Länge der Akkumulation von Einträgen zu steigern. Das Diskussionsforum kann zu ähnlichen Akkumulationen führen, aber User können zum problembezogenen Dialog zurückkehren: Dies ist ein Experiment.
Die Diskussionen über die Beziehungen zwischen Zeichen und Bedeutungen halfen Mitgliedern von Art & Language, die Funktionen von Propaganda und Schlagworten auf eine Art zu problematisieren, die - parallel zum französischen Diskurs (Barthes, Foucault, Baudrillard, Derrida, Lyotard) - die Debatten der 1980er Jahre über Postmoderne vorwegnahm. In diesen Debatten wurde die Autorität re- und dekonstruiert, die in Prozessen der Konventionalisierung und Institutionalisierung von Zeichen-Bedeutung-Koordinationen entsteht. Art & Language reagierten und reagieren darauf mit Demonstrationen der Unvermeidbarkeit ständiger dialogischer und diskursiver Prozesse der De- und Rekonstruktion des weiteren Kontextes (Soziales) der eigenen Tätigkeit (Kunst). Die Website präsentiert nicht nur Spuren dieses gruppeninternen Prozesses: Sie bietet allen Usern ein Forum an, um mit der »theoretischen Praxis« (Althusser) des Dialogs fortzufahren.
Event Website
Impressum
- Kurator/in
Team
Margit Rosen (Projektleitung)
Dominika Szope (Projektleitung)
Organisation / Institution
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie
Begleitprogramm
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