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Elektronischer Streichelzoo

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© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Andy Koch

Pressemitteilung

Ist das lebendig oder tut es nur so? Der erste Elektronische Streichelzoo am ZKM | Karlsruhe

Sie sind weich, schnurren und reagieren auf Berührung und Ansprache: Die zehn Robotermeerschweinchen des ersten Elektronischen Streichelzoos, der am Sonntag, den 30.11.2025 um 11 Uhr im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe eröffnet. Kinder und Erwachsene können hier ihren Umgang mit lebendig wirkenden Maschinen testen. Denn mit Blick auf das Fortschreiten der Künstlichen Intelligenz wird insbesondere eine Frage immer wichtiger: Ist das lebendig oder tut es nur so? Diese Unterscheidung soll die kostenlos zugängliche Installation im ZKM Foyer bei den Besucher:innen schulen.

Menschen & Maschinen
Interaktive Technologie ist längst fester Bestandteil unseres Alltags. Ob Sprachassistent im Smart Home, sprechende Puppe oder schlaue Sensorik: Wir sind umgeben von Gegenständen, die lebendig wirken. Large Language Models wie ChatGPT, die vorgeben, ein menschliches Gegenüber zu sein, sind hierbei nur die neueste Ausprägung anthropomorpher Maschinen. Da das 21. Jahrhundert immer stärker von Künstlicher Intelligenz geprägt sein wird, ist die Fähigkeit, zu unterscheiden, ob etwas lebendig ist oder nur so tut, grundlegend: „Je mehr die Maschinen soziale Kontakte ersetzen, desto problematischer werden sie für uns Menschen”, sagt Tina Lorenz, Leitung des ZKM | Hertzlabs, das den Elektronischen Streichelzoo initiierte. Das Projekt möchte daher dazu beitragen, Kinder und Erwachsene für diese wichtige Unterscheidung zu sensibilisieren. „Die Robotermeerschweinchen sind aus unserer Sicht sehr gut dafür geeignet, Kinder an einen kompetenten Umgang mit lebendig wirkenden Gegenständen heranzuführen. Sie können die komplexe Funktionsweise von KI für eine sehr junge Zielgruppe veranschaulichen, ohne dabei notwendigerweise selbst mit KI zu funktionieren”, erklärt Lorenz.

Öffentlich zugänglicher Streichelzoo
Das ZKM | Karlsruhe versteht sich als nützliches Museum, als „Useum". In diesem Sinne hat sich auch der Elektronische Streichelzoo das Ziel gesetzt, nützlich zu sein und eine der wichtigsten Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts einzuüben: Die sichere Unterscheidung zwischen „natürlich” und „künstlich”. Aber auch andere Zukunftsfragen finden hier Raum: Können „weiche“ Roboter herkömmliche Streichelzoos und Haustiere ersetzen? Haben sie das Potential, einsamen Menschen zu mehr Lebensfreude zu verhelfen? Und ist ein Roboterstreichelzoo ein Schritt in die richtige oder eher in die falsche Richtung? Über diese und weitere Fragen wollen wir mit unserem Publikum ins Gespräch kommen. Der Elektronische Streichelzoo ist während den Öffnungszeiten des ZKM öffentlich und kostenlos zugänglich. Kinder können in Begleitung eines Erwachsenen jeweils etwa eine halbe Stunde Zeit mit den Robotermeerschweinchen verbringen. Auch Erwachsene ohne Kinder sind herzlich willkommen.

Öffnungszeiten
30.11.2025 – 01.08.2026
Mittwoch–Freitag: 14–18 Uhr
Samstag–Sonntag: 11–18 Uhr

Forschungszusammenarbeit mit dem KIT
Der Elektronische Streichelzoo ist ein Projekt des ZKM | Hertzlab, das künstlerische Forschung und Entwicklung an der Schnittstelle von Kunst, Politik und Technologie betreibt. Parallel zur öffentlichen Nutzung soll der Elektronische Streichelzoo außerdem durch ein geplantes Forschungsprojekt des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) begleitet werden: Zusammen mit Prof. Dr. Kathrin Gerling, Professorin für Mensch-Maschine-Interaktion und Barrierefreiheit am Institut für Anthropomatik und Robotik (IAR) in der Fakultät Informatik wollen wir der Frage nachgehen, ob und wie Kinder im Kindergartenalter den Unterschied zwischen lebendigen Tieren und künstlich belebten Objekten erkennen und erlernen können.

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