Neues Residenzprogramm "Re:imagining Connections"
Pressemitteilung
Die Natur als digitales Archiv: Das neue Residenzprogramm „Re:imagining Connections“ bringt Jana Hammoudeh ans ZKM | Karlsruhe
Das neue internationalen Residenzprogramms „Re:imagining Connections” startet mit der jordanischen Künstlerin Jana Hammoudeh im Herbst 2025 am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Mit ihrem neuen Projekt „The Absent Pulse“ entwickelt sie eine interaktive audiovisuelle Installation, die unser Verhältnis zur Natur in einer digitalisierten Zukunft radikal neu denkt. Die Residenz ist ein Gemeinschaftsprojekt vom ZKM | Hertzlab, den Goethe-Instituten in Nordafrika und Nahost sowie dem Cairotronica Electronic Arts Festival.
In The Absent Pulse wird die Natur in ein digitales Archiv verwandelt: Landschaften erinnern sich an menschliche Eingriffe, speichern sie und geben sie in fragmentierten Klang- und Bildsequenzen wieder. Eine immersive Welt, die sich kontinuierlich verändert und Fragen nach ökologischer Erinnerung, technologischem Einfluss und kollektiver Verantwortung aufwirft.
Wenn Natur erinnern könnte
Hammoudehs Arbeit thematisiert damit den ökologischen Verlust und die Frage, wie Erinnerung in digitalen Medien gespeichert, vermittelt oder auch verzerrt werden kann. Sie stellt grundlegende Fragen: Wenn Natur erinnern könnte: Wie würde sie ihre Geschichte erzählen? Und wenn Maschinen auf Basis fragmentierter Daten die Welt rekonstruieren müssten: Was ginge dabei verloren?
Während ihres Aufenthalts am ZKM | Karlsruhe wird Hammoudeh an der konzeptionellen und technologischen Umsetzung ihrer Arbeit forschen. Die Installation kombiniert reale mit KI-generierten Videoaufnahmen, interaktive Klanglandschaften und „Glitch Art“-Ästhetiken. Besucher:innen sind eingeladen, sich durch eine immersive Umgebung zu bewegen, die sich kontinuierlich verändert und ein narratives Geflecht aus poetischer Dystopie und medienkünstlerischer Imagination entstehen lässt.
Re:imagining Connections ist ein zweijähriges Residenzprogramm, das das ZKM | Karlsruhe gemeinsam mit den Goethe-Instituten in Nordafrika und Nahost und dem Cairotronica Arts Festival entwickelt hat. Es richtet sich an Künstler:innen aus dem deutsch- und arabischsprachigen Raum und schafft Raum für kollaborative Forschung, Austausch und künstlerische Produktion jenseits linearer Narrative. Das Programm umfasst eine Residenzphase am ZKM | Karlsruhe (2025) und bietet für drei weitere Künstler:innen einen Residenzaufenthalt am Goethe-Institut in Kairo (2026).
Jana Hammoudeh (geb. 2001 in Jordanien) studierte Cinema and Digital Media an der Izmir University of Economics. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Experimentalfilm, Installation und digitalen Narrativen. In Filmen wie The Road (2024), Lullaby (2022) oder The Vixen (2023) verknüpft sie dokumentarische Fragmente mit visueller Poesie, feministischer Perspektive und spekulativen Elementen. Ihre medienübergreifende Praxis ist von Themen wie Migration, Erinnerung, technologischer Intimität und ökologischer Imagination durchdrungen. Neben ihrer Tätigkeit als Filmemacherin war sie auch als Moderatorin bei internationalen Festivals wie dem Geekfest Universe und dem Travel Beyond Film Festival aktiv.