• Broschüre

ZKM AppArtAward 2016

2016
»AppArtAward 2016«, Broschüre, ZKM | Karlsruhe, 2016
© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Publikationstyp
Broschüre
Verlag, Ort
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Beschreibung
50 S.
Sprache
Deutsch und Englisch
Jahr
2016
Inhalt

Seit Beginn des AppArtAward im Jahr 2011 wurden mehrere hunderte Apps aus 44 Nationen von allen Kontinenten für den Wettbewerb eingereicht - mit dem Ziel, Apps als neue Kunstform zu etablieren. Möglich machten dies die allgegenwärtigen Universalwerkzeuge des mobile Computing, das Smartphone und das Tablet, mit denen nun auch im Bereich der Kunst bisher getrennte Gattungen und Medien verbunden und jederzeit weltweit präsentiert werden können. Bis zu diesen universellen Tools, die den Traum des synästhetischen Gesamtkunstwerkes realisieren, war es ein langer Weg. Noch 1943 wagte IBM-Vorstand Thomas J. Watson eine eher vorsichtige Prognose: „Es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht fünf Computern." Vierzig Jahre später hatte Steve Jobs, der Gründer von Apple, gelobt, sich dafür einzusetzen, dass in jeder Schule in Zukunft ein Computer stehen würde.1

Heute ist der ubiquitäre Zugang zu Online-Kommunikation, Applikationen und schließlich auch Kunst im App-Format einer breiten Öffentlichkeit möglich. Apples Einführung des iPhones 2007 und des ersten App-Stores 2008 hat zu dieser Entwicklung entscheidend beigetragen. Seitdem ist nicht nur die Produktion von Kunstwerken personalisiert, sondern auch ihre Distribution.

Die Anfänge von Apple und vieler anderer Technologie-Unternehmen im Silicon Valley standen vor vier Jahrzehnten in enger Beziehung zum Flower Power der Hippiekultur und zur Counterculture [Gegenkultur] der früheren Beat Generation, die alle möglichen Experimente zur Bewusstseinserweiterung machten, von der Einnahme psychedelischer Drogen bis zum Einsatz technischer Medien. Es führt ein direkter Weg von der Couterculture zur Cyberculture.2 Die Dokumentation dieser Tendenzen und deren Auswirkungen auf die zeitgenössische Kunst ist seit jeher Teil des Programms des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.

Wie weit die Möglichkeiten dieser technischen Bewusstseinserweiterung mittlerweile gehen, zeigt der diesjährige AppArtAward unter anderem mit dem Sonderpreis Virtual Reality. Die künstlerische Entwicklung vom statischen Tafelbild zum Bewegtbild des Films findet mit den allumfassenden, immersiven, interaktiven Umgebungen der Virtual Reality ihre Fortführung, in denen sich die Menschen wie in der realen Welt bewegen können. Damit ist der von ZKM | Karlsruhe und CyberForum initiierte AppArtAward auch in seinem sechsten Jahr am Puls der Zeit und eine globale Plattform für digitale Innovationen.

– Peter Weibel, Christiane Riedel

 

[1] David E. Sanger, "The Computer Develops Some Glitches," in: »The New York Times«, 9. Januar, 1983, online: http://www.nytimes.com/1983/01/09/education/the-computer-develops-some-glitches.html, 6/27/2016.

[2] Fred Turner, »From Counterculture to Cyberculture. Stewart Brand, the Whole Earth Network, and the Rise of Digital Utopianism«, The University of Chicago Press, Chicago, 2008.

 

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