Udo Breger
Verleger-Archiv
Das Archiv des Verlegers, Autors und vor allem Übersetzers Udo Breger befindet sich im Besitz der ZKM-Bibliothek und umfasst zur Zeit (Stand: 11.09.2023) 40 Titel verschiedener Verlage.
Abrufbar ist der Bestand über den ONLINE-Katalog der Bibliothek.
Monografien
Das Konvolut enthält unterschiedliche Publikationsformen wie Zeitschriften, eine Hochschulschrift, Romane und Anthologien. Die meisten erschienen in Bregers eigenem Verlag »Expanded Media Editions«. Dazu gehören Erstauflagen und deutsche Erstübersetzungen von Schriftstellern der Beat Generation wie William S. Burroughs' »Die elektronische Revolution« und »Ali’s smile«, Allen Ginsbergs »Iron horse« oder Gerald Malangas »Light« sowie Übersetzungen der Autor:innen Sinclair Beiles, Patti Smith, Charles Plymell, Paul Bowles, Hammond Guthrie und Claude Pelieu.
Es sind aber auch deutschsprachige Autoren der Underground-Literatur wie Jörg Fauser, Dieter Hagenbach und Bruno Demattio vertreten.
Zeitschrift: Soft Need und UFO
Außerdem beinhaltet der Bestand die Ausgaben der für die Beat-Generation legendären Zeitschrift »Soft Need«. Sie entstand 1973 nach einem Besuch Bregers bei Brion Gysin und William Bourroughs. Damit hat sie ihren Ursprung in der Underground-Presse der vorangegangenen Jahre und wurde zum Prototyp der aufkommenden Fanzine-Szene. In den 70er Jahren erschienen zwar nur drei Ausgaben (SN#8 1973, gefolgt von SN#9 1976 und SN#17 "The Brion Gysin Special" 1977, alle in einer Auflage von 300 bis 500 Exemplaren), aber gerade deshalb wurden die Hefte schnell zu begehrten Objekten sowohl für Burroughs-Fans als auch für Liebhaber experimenteller Poesie-Kunst-Editionen der Gegenkultur. Fast ein halbes Jahrhundert später erscheint 2020 die bislang letzte Ausgabe "Soft Need 23" mit exklusivem Material von William Burroughs und Brion Gysin sowie zahlreichen Beiträgen von internationalen Autor:innen und Künstler:innn.
Die Zeitschrift UFO, die Breger zusammen mit Jörg Fauser, Jürgen Ploog und Carl Weissner herausgab, ist mit zwei von drei Ausgaben aus dem Jahr 1971 vorhanden.
Zur Person Udo Breger
Udo Breger studierte von 1964 bis 1972 Anglistik und Romanistik an der Universität Göttingen und leitete dort von 1967 bis 1969 die avantgardistische Galerie Centre.
Zwischen 1968 und 1975 realisierte er im Rahmen seines Verlages »Expanded Media Editions« etliche Titel von Autor:innen der Beat-Generation und zur Konzeptkunst. Damit wurde er international bekannt. Besonders die Texte von William S. Burroughs trugen zum Erfolg bei. Weitere Projekte mit Größen der Kunstszene wie Ian Hamiltion Finlay, Joseph Beuys, Timm Ulrichs, Allen Ginsberg und Brion Gysin folgten.
Seit den 70er Jahren übersetzte Breger auch für andere Verlage wie zum Beispiel die Romantrilogie »Illuminatus« von Robert Shea und Robert Anton Wilson im Sphinx Verlag. Weitere Übersetzungen von John Lilly, Alan Watts, Walt Whitman, Rudy Rucker, Thorne Smith in den Verlagen Fischer-Taschenbuch, Eichborn, Eco, Rogner & Bernhard sowie Steidl folgten. Das von ihm mitübersetzte Stück »The Black Rider« von Robert Wilson wurde 1990 am Thalia Theater in Hamburg uraufgeführt.
Während seiner USA-Aufenthalte zwischen 1978 und 1982 lernte Breger Albert Hofmann, Andy Warhol und Richard Buckminster Fuller kennen.
In der Ausstellung »Expanded Media - William S. Burroughs & die Folgen«, die 2003 in der Universitätsbibliothek Basel stattfand, wurden erstmals Bregers avantgardistische Verlegeraktivitäten und seine Übersetzertätig vorgestellt.
2012 kuratierte er mit Axel Heil und Peter Weibel die Ausstellung »The name is Burroughs« im ZKM Karlsruhe und in der Sammlung Falckenberg Hamburg.
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