Veranstaltung
Bilder eines Reiches (Eröffnung)
Leben im vorrevolutionären Russland
So, 23.04.2006 11:00 Uhr CEST
- Ort
- Medientheater
In den 60er bis 70er Jahren des 19. Jahrhunderts haben im Auftrag des Zaren russische Fotografen versucht, das für die damalige Zeit neue Medium Fotografie dazu zu benutzen, um auf systematische Weise das Leben im russischen Reich darzustellen: verschiedene Bevölkerungsschichten, unterschiedliche Völker, Landschaften, Städte, industrielle Projekte, traditionelle Bräuche, Kriegsereignisse und Gefängnisse.
Da die Fotografie meistens im engen privaten oder kommerziellen Rahmen verwendet wurde, bilden diese Fotoprojekte einen interessanten sozialgeschichtlichen Sonderfall, da sie das Ziel hatten, das ganze Land zu porträtieren. In gewisser Weise fungieren diese Projekte als visuelle Fortschreibungen der russischen realistischen Literatur damaliger Zeit, wie sie von Autoren wie Tolstoi, Turgeniew, Gontscharow repräsentiert wurde. Obwohl diese Projekte von verschiedenen offiziellen Stellen unterstützt und gefördert wurden, werfen sie einen illusionslosen, objektivierenden, realistischen Blick auf das vorrevolutionäre Russland – einen Blick, der ein rein beschreibender, wissenschaftlicher sein will.
Diese Geschichte der Sozialfotografie in Russland war bislang unbekannt. Die mehr als 300 Fotos von außerordentlich hoher ästhetischer Qualität (zum Teil feinkörnigste Abzüge von großen Glasnegativen im Nass-Kollodiumverfahren) von fünf russischen Museen u. a. State Historical Museum, Russian State Library (Moskau), Russian Museum of Ethnography (St. Petersburg) und zwei privaten Leihgebern verlassen erstmals die Archive und sind nicht nur im Westen, sondern auch in Russland noch nie – zumindest nicht in diesem Umfang – gezeigt worden. Damit will die Ausstellung nicht nur einen Einblick in das russische Leben im 19. Jahrhundert gewähren, sondern vor allem eine immer noch wenig bekannte Epoche in der Entwicklung des Mediums Fotografie erschließen.
Da die Fotografie meistens im engen privaten oder kommerziellen Rahmen verwendet wurde, bilden diese Fotoprojekte einen interessanten sozialgeschichtlichen Sonderfall, da sie das Ziel hatten, das ganze Land zu porträtieren. In gewisser Weise fungieren diese Projekte als visuelle Fortschreibungen der russischen realistischen Literatur damaliger Zeit, wie sie von Autoren wie Tolstoi, Turgeniew, Gontscharow repräsentiert wurde. Obwohl diese Projekte von verschiedenen offiziellen Stellen unterstützt und gefördert wurden, werfen sie einen illusionslosen, objektivierenden, realistischen Blick auf das vorrevolutionäre Russland – einen Blick, der ein rein beschreibender, wissenschaftlicher sein will.
Diese Geschichte der Sozialfotografie in Russland war bislang unbekannt. Die mehr als 300 Fotos von außerordentlich hoher ästhetischer Qualität (zum Teil feinkörnigste Abzüge von großen Glasnegativen im Nass-Kollodiumverfahren) von fünf russischen Museen u. a. State Historical Museum, Russian State Library (Moskau), Russian Museum of Ethnography (St. Petersburg) und zwei privaten Leihgebern verlassen erstmals die Archive und sind nicht nur im Westen, sondern auch in Russland noch nie – zumindest nicht in diesem Umfang – gezeigt worden. Damit will die Ausstellung nicht nur einen Einblick in das russische Leben im 19. Jahrhundert gewähren, sondern vor allem eine immer noch wenig bekannte Epoche in der Entwicklung des Mediums Fotografie erschließen.
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ZKM