Ksenia Fedorova: Das Erhabene in der Medienkunst
Mi, 13.01.2010 18:00 Uhr CET
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Der immaterielle Charakter, der die meisten Formen neuer Medienkunst (Video-, Cyber-, Netz-, Telekunst) kennzeichnet, markiert einen grundlegenden ästhetischen und kulturellen Paradigmenwechsel. Mit der Idee des Erhabenen eröffnet sich ein hervorragend geeignetes Denkmodell, um die Auswirkungen technischer Vermittlung auf die Sphären von Kunst, Kommunikation und Kultur zu untersuchen und die Debatte um einen neuen Objektbegriff in einen historisch fundierten ästhetischen und epistemologischen Diskursrahmen zu stellen. Insbesondere in der Medienkunst sind Perspektivenverschiebungen und Gemütsbewegungen wie Schrecken oder Staunen, die auch für das Gefühl des Erhabenen charakteristisch sind, auszumachen. Zugleich zerstören Technologien, durch ihr Eingreifen in das Allerheiligste der Kunst – in die Aura – die Authentizität des Werkes.
Die russische Kuratorin Ksenia Fedorova ist seit 2009 RAVE-Stipendiatin am ZKM | Medienmuseum.