Bildung ≠ Humankapital
Mi, 24.11.2010 10:00 Uhr CET
- Ort
- Medientheater
Die bundesdeutsche Debatte um Bildung hat in den zurückliegenden Jahren eine Reduktion auf die Vermittlung wirtschaftlich (kurzfristig) verwertbaren Wissens erfahren. Auch die umgesetzten Reformen des Bildungswesens, beispielhaft der so genannte Bolognaprozess, tragen zu einer einseitigen Ökonomisierung im Bildungswesen bei. Bildung ist jedoch mehr und hat auch umfassendere Aufgaben als eine rein betriebswirtschaftliche Bedarfsdeckung zu erfüllen. So sind übergeordnete gesellschaftspolitische Aufgabenstellungen, wie insbesondere die Sicherung des sozialen Zusammenhalts, die Förderung der kulturellen Entwicklung und die Stärkung der Demokratie nicht ohne eine Bildung möglich, die normative Urteilsfähigkeit einschließt.
Eine Einschränkung des Bildungsbegriffs auf einzelbetriebliche Interessen droht dabei mittelfristig auch das Gesamtsystem der Volkswirtschaft zu schwächen, da erforderliche Wachstumsimpulse Freiräume für kreatives und innovatives Handeln und damit gerade Unkalkulierbares voraussetzen. Die hiermit verbundenen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Fragestellungen stehen im Zentrum der gemeinsam von ZKM und HfG ausgerichteten Veranstaltung.
Programm
10 Uhr
Begrüßung
Vorstellung der Referenten / Moderation
Einführung in das Thema
Moderation und Kommentierung
Prof. Dr. Jan-Olaf Ratdke (Goethe-Universität Frankfurt/Main)
10.45 Uhr
PD Dr. Alexander Thumfart (Universität Erfurt)
»Im Gitternetz. Das post-moderne Wissen unterm Bologna-Modul.«
11.30 Uhr
Dr. Michael Mangold (ZKM | Institut für Medien, Bildung und Wirtschaft)
»Bildung, Begabung und Nützlichkeit«
12.15 Uhr
Dr. Uwe Hochmuth (Staatliche Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe)
»Bildungsrendite?«
13 Uhr
Mittagspause
14 Uhr
Prof. Dr. Dr. Thomas Grunwald (Schweizerisches Epilepsie-Zentrum)
sowie Prof. Dr. Heiner Mühlmann (Staatliche Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe)
»Kulturelle kognitive Reserven«
14.45 Uhr
Prof. Dr. Micha Brumlick (Goethe-Universität Frankfurt/Main)
»Von Berlin über Freiburg nach Bologna«
15.30 Uhr
Abschlussreflexion
Organisation / Institution
Kooperationspartner
HfG | Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe