Hans Heinz Holz: Spekulatives Denken - sein Grund und seine Systematik
Sa, 23.03.2013 13:00 Uhr CET
- Ort
- Kubus
Anlässlich seines 80. Geburtstages lud das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar den Philosophen Hans Heinz Holz dazu ein, im Rahmen eines Fellowships eine Vorlesung zur Metaphysik und zum Spekulativen Denken zu halten. Da Holz kankheitsbedingt nicht mehr reisen konnte, kam das Kolleg 2009 zu ihm nach Sant'Abbondio in der italienischen Schweiz. Im Februar 2013 wurden die Vorlesungen in der Denkerei in Berlin zum ersten Mal öffentlich gezeigt. (Video: Stefan Wilke)
Bazon Brock stellt nun den Profi-Bürgern die sechs Vorlesungen vor, um zu zeigen, welche Bedeutung die Fähigkeit und das Verständnis des spekulativen Denkens für die gegenwärtigen Diskurse über die Energiewende, Nachhaltigkeitsforderungen oder Technikfolgenabschätzung haben.
1. Vorlesung: Was sind und welche Formbestimmtheit haben spekulative Sätze?
2. Hegel: Das Wahre ist das Ganze
3. Parmenides: Dasselbe nämllich sind Denken und Sein
(To gar auto noein estin te kai einai)
4. Cusanus: Das Ganze scheint in allen seinen Teilen wider
(Totum relucet in omnibus partibus)
5. Leibniz: Alles Mögliche drängt sich zur Verwirklichung
(Verum est norma sui et falsi)
6. Marx: Die 11. Feuerbach-These
Hans Heinz Holz (1927-2011) veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte und Systematik der Dialektik, zur Theorie der Kunst und zu Künstlern der Gegenwart, sowie zu Problemen der Gesellschaftswissenschaften und Politik. Er war Präsident und späterhin Ehrenpräsident der Internationalen Gesellschaft für dialektische Philosophie sowie gewähltes Mitglied der Leibniz-Sozietät und der World Academy of Letters. 1991 gründete er mit seiner Frau Silvia Markun die Fondazione Centro di Studi Filosofici. Holz gab mit Domenico Losurdo die philosophische Zeitschrift Topos – Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie heraus. Er war einer der Herausgeber der Marxistischen Blätter.
Das Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar versteht sich als Institut der philosophischen und wissenschaftstheoretischen Metareflexion von geisteswissenschaftlicher Forschung und kultureller Überlieferung am Erinnerungsort Weimar. Ausgehend von Nietzsches Vorstellung von einem Ort für »Freie Geister« hat sich das Kolleg zum Ziel gesetzt, in einer offenen geistigen Auseinandersetzung zwischen Philosophen, Wissenschaftlern, Künstlern und Schriftstellern über philosophische Fragen der Gegenwart nachzudenken. So hat das Kolleg Denker unterschiedlicher nationaler, theoretischer und philosophischer Herkunft eingeladen, im Rahmen einer großen Vorlesungsreihe gemeinsam über die Möglichkeit, Notwendigkeit oder auch Unmöglichkeit des Denkens von Welt zu reflektieren.
Veranstaltung in Zusammenhang mit: Der professionalisierte Bürger
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Kooperationspartner
Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar