Kunst und Macht in der Geschichte Chinas
Sa, 02.12.2017 10:00 – 17:00 Uhr CET
- Ort
- Vortragssaal
Dieses Symposium befasst sich mit dem Verhältnis von Kunst, und zwar Kunst im weiteren Sinn, und politischer Macht. Jede Art von Kunst, ob Bildende Kunst (Architektur, Bildhauerei, Malerei, Film), Literatur oder Musik, kann im Dienst politischer Macht stehen oder kritisch gegen sie gerichtet sein.
Genauer gesagt, gilt:
(1) Kunst kann der Festigung und Förderung solcher Macht dienen. Dabei kann sie (1.1) Darstellung oder Manifestation von Macht sein, wie es insbesondere bestimmte Beispiele der Monumentalarchitektur sind. Sie kann (1.2) der Propaganda dienen, wie sie sich vor allem im Personenkult der Mächtigen äußert: z.B. in Porträts, in Utensilien, die solche Porträts zeigen oder in verherrlichenden Hymnen. Und schließlich kann sie (1.3) durch Zensur (etwa von Bildender Kunst, Literatur und Film) Widerstand und Kritik verhindern oder einschränken. Selbstverständlich können alle drei Formen nebeneinander bestehen. Insbesondere im Stalinismus, Nazismus und Maoismus war dies der Fall. Aber selbst schon im alten Ägypten dürften sich Beispiele finden.
Kunst kann sich aber auch (2) kritisch gegen Macht richten, und dies vor allem durch Karikaturen (wie denen Honoré Daumiers, 1808–1879), Kabarett und in literarischer Form.
Schließlich aber kann Kunst – jedenfalls der Intention nach – (3) Machtfragen gegenüber indifferent sein. Beispiele der Kunst um der Kunst willen mag es geben. Doch kann gerade solche Kunst von Mächtigen – aber auch von anderen – als Provokation empfunden werden. Das zeigte das Vorgehen des Nationalsozialismus gegen die von ihm als »„entartet« abgelehnte Kunst.
Das Symposium widmet sich vor allem Themen der ersten und zweiten Art. In vier Vorträgen, deren Ausarbeitungen veröffentlicht werden, sind vor allem Kunst im öffentlichen Raum (Architektur, Skulptur usw.), Malerei, Literatur (bis hin zur Propaganda für Mao) und Film Gegenstand. Im einleitenden Referat wird auch ein Überblick der Problematik geboten. Dabei werden exemplarische Beispiele aus dem Verhältnis von Kunst und Macht in der Geschichte Chinas angeführt und mit Beispielen aus anderen Kulturen – wie der Ägyptens, Mesopotamiens und der totalitären Staaten des 20. Jahrhunderts – verglichen.
Programm
10h–10h15 | Grußwort |
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10h15–11h15 | Vortrag und Diskussion: | Prof. Dr. Gregor Paul (DCG) |
11h15–11h30 | Pause |
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11h30–12h30 | Vortrag und Diskussion: | Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer (China-Zentrum Tübingen) |
12h30–13h45 | Mittagspause |
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13h45–14h50 | Vortrag und Diskussion: | Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl (Trier) |
14h50–15h05 | Pause |
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15h05–16h10 | Vortrag und Diskussion: | Prof. Dr. Martin Woesler (Bochum) |
Vorträge von
- Prof. Dr. Gregor Paul (DCG, Karlsruhe): Kunst und Macht in der Geschichte Chinas. Unter besonderer Berücksichtigung der Kunst im öffentlichen Raum
- Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer (Wolfenbüttel, Tübingen): Malerei und Macht
- Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl (Trier): Literatur und Macht
- Prof. Dr. Martin Woesler (Witten/Herdecke): Film, Digitalisierung und Kunst