Buchpräsentation: Das Janusgesicht Europas
Diskussion mit dem Autor Götz Großklaus und Jesús Muñoz Morcillo
Mi, 08.09.2021 19:00 Uhr CEST
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Götz Großklaus diskutiert sein Werk »Das Janusgesicht Europas. Zur Kritik des kolonialen Diskurses« mit dem Philologen und Medienwissenschaftler Jesús Muñoz Morcillo.
Warum ist das mentale Programm des Kolonialismus heute global noch so aktuell? Es wirkt in einer Vielzahl literarischer Texte nach, die die Kernbotschaft des rassisch-minderwertigen »Anderen« weltweit verbreiten, normalisieren und legitimieren.
»Das Janusgesicht Europas. Zur Kritik des kolonialen Diskurses« (2017) von Götz Großklaus zeichnet die verdrängte koloniale Vorgeschichte der europäischen Weltmacht-Stellung nach und zeigt die Kontinuität des kolonialen Prozesses bis in die Gegenwart seiner globalen Vernetzung auf. Die Analyse des kolonialen Geschehens erfolgt an fiktionalen und non-fiktionalen Texten im historischen und systemischen Zusammenhang der kolonialen Weltbemächtigung. Die europäische Selbstreflexion erschließt somit Wege, sich von der uneingestandenen Nachwirkung kolonialen Handelns und Denkens zu befreien.
Götz Großklaus (Prof. em. Dr.), geb. 1933, Literatur- und Medienwissenschaftler, ist Prof. em. für Neuere Deutsche Philologie an der Universität (TH) Karlsruhe (jetzt: KIT), wo er das Institut für Angewandte Kulturwissenschaft (jetzt: ZAK) mitbegründet und -geleitet hat. Er war u.a. assoziierter Professor für Mediengeschichte an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und hatte zahlreiche Gastprofessuren u.a. in Ägypten, Australien und der Türkei inne. Seine Hauptarbeitsgebiete umfassen in den Fachrichtungen der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft die Kulturthematik von ›Natur‹ – ›Raum‹ und ›Zeit‹ sowie u.a. das Gesamtwerk von Heinrich Heine und Andreas Gryphius.
Jesús Muñoz Morcillo studierte klassische Philologie in Salamanca und Würzburg sowie Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, wo er über das Werk des Medienkunstpioniers Stephan von Huene promoviert. Seit 2009 ist er assoziierter Mitarbeiter im Bereich Künstlerarchive und Lehrbeauftragter für Kunstwissenschaft an der HfG Karlsruhe und arbeitet am ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Zu seinen Schwerpunkten zählen die Kommunikations- und Sprachtheorie, der Bereich Kunst und Technik und die digitale Überlieferung von Medienkunst.