Vom Nutzen der Kunst – mit dem Schriftsteller und Kulturkritiker Boris Buden
Schwarz-Weiß-Foto eines sitzenden Mannes
ZKM & HfG Gesprächsreihe
Do, 02.05.2024 19:00 – 21:00 Uhr CEST, Gespräch
Medialounge
Eintritt frei
Sprachen: Deutsch, Englisch

Unwissendes Publikum und wie man es in der Post-Truth-Ära erreicht

Die Gesprächsreihe von ZKM und HfG lädt internationale Gäste aus Philosophie, Literatur und Kunst zum offenen Austausch mit den Hochschulangehörigen, den Mitarbeitenden des ZKM und der Karlsruher Bevölkerung ein. In der aktuellen Veranstaltung nimmt der Schriftsteller und Kulturkritiker Boris Buden die Kommunikation nach dem Verfall verbindlichen Wissens in den Blick.

Moderation: Constanze Fischbeck und Alistair Hudson

Einer der wichtigsten Aspekte der Krise, die die Welt zu Beginn des 21. Jahrhunderts erfasst hat, bezieht sich auf das Wissen und seinen aktuellen Status in den heutigen Gesellschaften. Wir erleben sie in erster Linie in Form einer zunehmenden epistemischen Prekarität. Ihr markantestes Symptom ist die Erosion eines faktenbasierten Diskurses, die sich durch die Begriffe »post-truth« oder »post-fact« beschreiben lässt und von einer breiten Akzeptanz verschiedener Verschwörungstheorien begleitet wird.

Mit Blick auf diese Herausforderung wird sich der Vortrag auf das Konzept des sogenannten »vernakulären«, also lokal verorteten, Publikums konzentrieren, dessen Ansprache heute eine bekannte Strategie der techno-kapitalistischen Expansion ist. Der Vortrag nimmt die traumatische Erfahrung der sogenannten »Re-Vernakularisierung« der deutschen Sprache und Kultur (Jürgen Trabant) zum Ausgangspunkt; er beschwört das antisystemische Konzept der »vernakulären Werte« (Ivan Illich) und reflektiert den ambivalenten Charakter des »Alltagslebens« (Michel de Certeau), seinen populistisch-konservativen Charakter einerseits und seine emanzipatorischen Potentiale andererseits. 

Eine Kooperation von