- Artist/s
- Armin Linke
- Titel
- Alpi
- Jahr
- 2024
- Medium / Material / Technik
- Film, 16mm digitalisiert, Farbe, Ton, 60’ Min.
»Alpi« ist das Ergebnis eines siebenjährigen Projekts zu Wahrnehmung und Visualisierung der Alpenlandschaft. Gemeinsam mit dem Architekturforscher Piero Zanini und dem Sounddesigner Renato Rinaldi erhob Armin Linke an vierzig verschiedenen Orten des acht Länder umspannenden Gebirgsraumes Daten des alpinen Alltags. Entgegen der etablierten Alpen-Ikonografie einer imposanten Landschaft folgt der Film den kulturellen Überformungen der Natur. Das Erhabene verschwindet im Getriebe menschlichen Handelns, wenn die beobachtende Kamera in einer Panoramaaufnahme von Davos während des Weltwirtschaftsforums zu einem arabischen Geschäftsmann führt, der einen inszenierten alpinen Ski-Dubai-Dome begutachtet, oder wenn sie Demonstrant:innen während der Olympischen Winterspiele 2006 in Italien folgt und schließlich hinaus zu einem fünfundsiebzigjährigen Schäfer schwenkt, der mit seiner Herde auf 2.000 Metern Höhe überwintert.
Ende des 19. Jahrhunderts, zu einer Zeit beginnender technischer Kolonisierung der Natur, wählte der italienische Maler Giovanni Segantini in seinem Alpentriptychon »La vita, La natura, La morte« (1896–99) eine modernisierende und zugleich idyllisierende Darstellung der ihm vertrauten Hochgebirgslandschaften. Die Panorama-Installation im Segantini-Museum in St. Moritz und Segantinis Vorschlag einer Live-Kino-ähnlichen Präsentation auf der Weltausstellung 1900 in Paris weisen zu Linkes episodischen »Alpi«-Begegnungen am Anfang des 21. Jahrhunderts. Beide Künstler beschäftigt das Problem, die Unübersichtlichkeit eines großen Landschaftsraumes für die menschliche Wahrnehmung anschaulich darzustellen.
Kamera: Armin Linke; Ton: Renato Rinaldi; Schnitt: Giuseppe lelasi; Schnitt-Beratung: Jan Ralske, Kal Karman; Tonbearbeitung: Giuseppe lelasi, Renato Rinaldi; Tonnachbearbeitung: Frank Halbig, Christian Heck, Giuseppe lelasi, David Loscher; Titel-Sequenzen, Plakate, Verpackung: Cornel Windlin, Gregor Huber.
Mit Unterstützung von: Assessorato alla Cultura della Valle d’Aosta Fondazione Galleria Civica, Trento; Galerie im Taxispalais, Innsbruck; German Films; Kunst Meran/o Arte; Medien und Architektur Biennale Graz; Minerva Stiftung, Montura; Museion, Bolzano; Museum für Gegenwartskunst Siegen; Neue Galerie am Joanneum, Graz; Provincia autonoma di Trento; Stiftung Erna und Curt Burgauer; Trentino Film Commission; HfG – Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.