Codex Virtualis: Genesis
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- Codex Virtualis: Genesis
- Medium / Material / Technik
- KI-Bildsynthese und Entwicklung einer offenen taxonomischen Sammlung
»Codex Virtualis« ist ein künstlerisch-wissenschaftliches KI-Forschungsprojekt, das auf die Entwicklung einer taxonomischen Sammlung von spekulativen Lebensformen zielt. Die Künstler gehen auf diese ästhetische Reise durch ein algorithmisches Ökosystem, um ein Verständnis für die genetischen und metabolischen Verhaltensprozesse in mikrobiellem Leben zu gewinnen.
Referenzpunkte sind historische Vorläuferwerke wie »Monstrorum historia« von Ulisse Aldrovandi (1642), Ernst Haeckels »Kunstformen der Natur« (1899) und Luigi Serafinis Künstlerbuch »Codex Seraphinianus« (1981). Realität und Phantastisches begegnen sich in diesen Werken wie auch in »Codex Virtualis«. Über drei Projektionen verteilt wird ein Prozess abgebildet, der von den einfachsten Organismen über die virtuelle Genese bis zum fertigen Rendering und einem künstlich erzeugten taxonomischen Namen führt.
Unter Einsatz einer KI, die mit einer Vielzahl an Quellen gespeist wurde, erarbeiten die Künstler eine Vision über unkonventionelle Ursprünge des Lebens. Das Projekt folgt dabei der Idee einer Kooperation zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Intelligenzen. Anliegen des Projekts ist die Formulierung neuer Vorstellungen für das soziale Imaginäre. Den Erzählungen von künstlichem Leben haftet dabei immer der Charakter des Extraterrestrischen an. Die Künstler stellen jedoch fest: Erst wenn man sich das Leben außerhalb des Planeten vorstellen kann, wird man das Leben auf der Erde zu schätzen lernen.
Die Arbeit ist im Rahmen der SETI x AI @ Ars Electronica Futurelab 2021 Künstlerresidenz entstanden. SETI x AI residency ist Teil des AI Lab (European ARTificial Intelligence Lab).